Ukraine weist Mordpläne gegen Medienvertreterinnen zurück
Russland will Anschläge gegen russische Medienvertreterinnen verhindert haben. Die Ukraine weist die Vorwürfe zu Mordplänen zurück.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Ukraine weist Vorwürfe zu Mordplänen gegen russische Medienvertreterinnen zurück.
- Der russische Inlandsgeheimdienst soll die Mordanschläge verhindert haben.
- Sieben Verdächtige wurden festgenommen, darunter mehrere Minderjährige.
Die Ukraine hat russische Vorwürfe eines geplanten Mordanschlags auf zwei prominente Medienvertreterinnen in Moskau zurückgewiesen. Für die Ukraine spielten die Chefredakteurin des Staatsfernsehsenders RT, Margarita Simonjan, und die Moderatorin Xenia Sobtschak keine Rolle. Dies teilte der Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, Mychajlo Podoljak, im Einheitsfernsehen in Kiew mit.
Russlands Inlandsgeheimdienst FSB verhinderte nach eigenen Angaben einen Mordanschlag auf Simonjan und Sobtschak. Daraufhin nahm der FSB sieben Verdächtige fest, darunter mehrere Minderjährige.

Demnach wollten russische «Neonazis» im Auftrag des Kiewer Geheimdienstes SBU Simonjan töten. Simonjan ist eine glühende Unterstützerin von Moskaus Krieg gegen die Ukraine ist. Das Motiv für die Kriegsgegnerin Sobtschak blieb unklar. Sie verwahrte sich dagegen, mit der RT-Propagandistin auf eine Stufe gestellt zu werden, denn das sei «schäbig».
FSB: Waffen bei Verdächtigen beschlagnahmt
RT veröffentlichte ein Video, auf dem ein junger Mann behauptet, er habe von Ukrainern den Mordauftrag angenommen. Der demnach 18 Jahre alte Mann, der seinen Namen und sein Geburtsdatum nennt, schildert den angeblichen Tathergang. Bei der geplanten Waffenübergabe sei er von Sicherheitskräften festgenommen worden, sagte er. Auf dem Video trug der 18-jährige ein T-Shirt mit der Aufschrift «Waffen SS».
Laut FSB wurden «Mitglieder der neonazistischen Gruppierung »Paragraf-88«» in Moskau und im Gebiet Rjasan festgenommen. Sie hätten dort Wohn- und Arbeitsadressen ausgekundschaftet. Bei den Verdächtigen seien ein Kalaschnikow-Maschinengewehr und unter anderem 90 Patronen, Messer, Gummiknüppel, Computer und Nazi-Flaggen und -Literatur beschlagnahmt worden. Die Auftraggeber sollen 1,5 Millionen Rubel (14 350 Franken) je Mord in Aussicht gestellt haben.