Droht im Ukraine-Krieg der Zusammenbruch der russischen Front? Wagner-Boss Prigoschin hat Putin mit dem Abzug seiner Söldner in Bachmut gedroht.
russische armee Ukraine Krieg
Jewgeni Prigoschin ist Chef der berüchtigten Wagner Gruppe, welche die russische Armee im Ukraine-Krieg unterstützt. - Screenshot Telegram
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Wagner-Boss droht Putin mit dem Abzug seiner Söldner aus dem Ukraine-Krieg.
  • Prigoschin verspricht: «Es wäre der Zusammenbruch der Front» und: «Die Krim würde fallen.»

Wagner-Boss Jewgeni Prigoschin fühlt sich im Ukraine-Krieg vom Kreml im Stich gelassen. Immer wieder hat sich der Anführer der Brutalo-Truppe in den vergangenen Tagen in seinen Videobotschaften über die russische Armee-Führung beschwert. Zu wenig Munition für seine Söldner, zu wenig neue Rekruten und auch der verhängte Maulkorb machen Prigoschin zu schaffen.

Ohne seine Söldner würde Russland im Ukraine-Krieg sehr schlecht dastehen, vermittelt Prigoschin. Er kritisiert scharf, dass die russischen Behörden seine Kämpfer für Niederlagen verantwortlich machen wollen.

Wagner-Chef Prigoschin droht Putin mit dem Abzug seiner Söldner aus dem Ukraine-Krieg. - @wartranslated

In seiner neuesten Botschaft auf Telegram machte der Wagner-Boss nun klar, dass das Fass zum Überlaufen voll ist. Er droht mit ernsthaften Konsequenzen! So hat «Putins Koch» sogar einen Abzug seiner Söldner aus den Kämpfen rund um Bachmut nicht ausgeschlossen.

Für den Kreml wäre ein solcher Schritt fatal. Um Bachmut wird seit Monaten gekämpft, die Stadt steht kurz vor dem Fall. Prigoschin könnte mit diesem Befehl alles zunichte machen. Die Botschaft ist klar: Der Wagner-Chef will mehr Unterstützung von Putin für seine Söldner.

Glauben Sie, dass die Wagner-Gruppe sich tatsächlich aus dem Ukraine-Krieg zurückziehen wird?

«Wenn sich Wagner jetzt aus Bachmut zurückzieht, dann bricht die gesamte Front zusammen», stellte Prigoschin klar. Dann werde es sehr unangenehm für alle Einheiten, die Russland verteidigen wollten, so der Brutalo-Anführer und erklärt: «Aufgrund eines Sprungfeder-Effekts könnte die Ukraine dann bis zur russischen Grenze durchbrechen und vielleicht sogar darüber hinaus.»

Dann kollabiere die Front und: «Dann fällt die Krim», prophezeite er dem Kreml im Falle eines Wagner-Abzugs eine vernichtende Rolle.

Wagner-Chef sieht sich als Militärführer im Ukraine-Krieg

Die Drohungen reihen sich in eine Vielzahl haltloser Behauptungen ein, mit denen der Wagner-Anführer den Stellenwert seiner Privatarmee zu erhöhen. Der Konflikt zwischen Prigoschin und dem Kreml gibt es nämlich nicht erst seit Ausbruch vom Ukraine-Krieg.

Der Wagner-Chef gilt als ambitioniert. Seit der Einnahme von Soledar und dem Vorrücken in Bachmut sieht er sich als der eigentliche Militärführer Russlands. Immer wieder tauchen Spekulationen auf, wonach Prigoschin im Fall eines Putin-Sturzes auf den Präsidentenstuhl lauern könnte.

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Wagner-Hauptquartier in St. Petersburg.
Zerstörung in Bachmut
Zerstörung in Bachmut. Hier standen und stehen viele Wagner-Kämpfer im Einsatz.
Wagner
Uniformierte beim Wagner-Zentrum.
Putin Prigoschin
Catering-Unternehmer Prigoschin mit Präsident Putin.
Ukraine-Krieg
Jewgeni Prigoschin serviert Präsident Wladimir Putin im Jahr 2011 sein Essen. Der Chef der Wagner-Gruppe ist auch bekannt als «Putins Koch».
wagner norwegen
Die Wagner-Einheit ist im Ukraine-Krieg im Einsatz. (Symbolbild)

Unabhängig überprüfen lassen sich die Gerüchte im Ukraine-Krieg nicht. Dass sich Prigoschin für höhere Aufgaben sieht, daran hat er zuletzt nie ein Geheimnis gemacht.

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