In den letzten 48 Stunden haben die Kämpfe an den Frontabschnitten des Ukraine-Kriegs laut britischen Geheimdienstinformationen «deutlich» zugenommen.
Ukraine-Krieg - Cherson
Nicht explodierte, mutmasslich russische Munition. (Symbolbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kämpfe haben auch an Abschnitten zugenommen, an denen es länger relativ ruhig war.
  • Das berichtet das britische Verteidigungsministerium unter Berufung auf Geheimdienstinfos.

In der Ukraine haben sich die Gefechte zwischen ukrainischen und russischen Truppen nach britischer Einschätzung zuletzt intensiviert. «In den vergangenen 48 Stunden kam es an zahlreichen Frontabschnitten zu einer deutlichen Zunahme der Kämpfe. Darunter auch an solchen, an denen es seit mehreren Monaten relativ ruhig war.» Das teilte das britische Verteidigungsministerium am Dienstag unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit.

Weitere Angaben dazu machte London nicht – auch nicht dazu, ob die Kämpfe mit der erwarteten ukrainischen Gegenoffensive zusammenhängen. Vielmehr betonte das Ministerium, der Streit zwischen der russischen Söldnertruppe Wagner und der russischen Armee habe ein «beispielloses Niveau» erreicht. Erstmals habe Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin behauptet, dass die regulären Streitkräfte in der Ukraine absichtlich seine Einheiten angegriffen hätten. Im Gegenzug habe Wagner vermutlich einen russischen Offizier gefangen genommen.

Ukraine-Krieg: Wagner als Schlüsselfaktor?

Aus der monatelang umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut seien nun die meisten Wagner-Kräfte abgezogen worden, hiess es in London weiter. Wagner hatte Bachmut eingenommen und kürzlich mitgeteilt, die Stadt komplett der Kontrolle der regulären Moskauer Streitkräfte zu überlassen. «Da es Russland an Reserveeinheiten mangelt, wird die Frage, inwieweit Wagner weiterhin auf das Verteidigungsministerium reagiert, ein Schlüsselfaktor für den Konflikt in den kommenden Wochen sein», schrieb das britische Ministerium.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Ukraine-Kriegs unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

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