Nach Angaben britischer Geheimdienste hat die Zahl der russischen Deserteure im Ukraine-Krieg zuletzt deutlich zugenommen.
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Russische Soldaten feuern im Ukraine-Krieg einen Mörser ab. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zahl der russischen Deserteure im Ukraine-Krieg habe zuletzt stark zugenommen.
  • So lautet die Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums.
  • Der Grund: Das Militär habe zunehmend Mühe, Disziplin durchzusetzen.

Die Zahl der russischen Deserteure im Krieg gegen die Ukraine hat nach Angaben britischer Geheimdienste zuletzt deutlich zugenommen. Zwischen Januar und Mai hätten russische Militärgerichte insgesamt 1053 Fälle von Fahnenflucht behandelt, teilte das britische Verteidigungsministerium am Mittwoch unter Berufung auf Recherchen unabhängiger russischer Journalisten mit.

Das sei mehr als im Gesamtjahr 2022. Gerichtsakten würden darauf hinweisen, dass die meisten Deserteure zu Bewährungsstrafen verurteilt würden, um sie erneut im Krieg einsetzen zu können.

Mangelnde Disziplin

«Das russische Militär hat seit Beginn der Operationen in der Ukraine Mühe, Disziplin in den eigenen Reihen durchzusetzen, aber diese Probleme haben sich höchstwahrscheinlich seit der erzwungenen Mobilmachung von Reservisten im Oktober 2022 verschlimmert», hiess es in London.

«Die russischen Bemühungen zur Verbesserung der Disziplin konzentrierten sich darauf, an Fahnenflüchtigen ein Exempel zu statuieren und patriotischen Eifer zu fördern, statt sich mit den Grundursachen der Ernüchterung der Soldaten zu befassen.»

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Russische Soldaten trainieren für den Ukraine-Krieg. - Keystone

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf.

Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

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