Nach der Zerstörung eines Staudamms im Ukraine-Krieg reist Ukraine-Präsident Selenskyj in das überschwemmte Gebiet. Er ruft zu mehr Hilfe für die Opfer auf.
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Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wolodymyr Selenskyj besucht das überflutete Gebiet im Süden der Ukraine.
  • Die Zerstörung eines Staudamms setzte Unmengen an Wasser frei.
  • Der ukrainische Präsident habe sich ein Bild der Lage gemacht, sagte er am Donnerstag.

Wenige Tage nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Südukraine ist Präsident Wolodymyr Selenskyj in die Hochwasserregion gereist. Im Gebiet Cherson habe er sich unter anderem ein Bild von den laufenden Evakuierungen gemacht, teilte Selenskyj am Donnerstag über seinen offiziellen Telegram-Kanal mit.

Er veröffentlichte auch ein Video, das ihn mit Anwohnern, Rettern und Soldaten zeigt. Zu sehen sind ausserdem Häuser, von denen nur noch die Spitze des Dachs aus meterhohen Wassermassen ragt.

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Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag, 8. Juni 2023, in Cherson. Der Präsident besucht das im Ukraine-Krieg nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms überflutete Gebiet. - keystone

In der Nacht zum Dienstag war der Damm in der von russischen Truppen besetzten Stadt Nowa Kachowka zerstört worden. Seitdem strömen riesige Mengen Wasser aus dem Stausee. Zahlreiche Orte sind überflutet, darunter auch die Gebietshauptstadt Cherson.

Die Ukraine macht – ebenso wie viele internationale Beobachter – Russland für die Katastrophe verantwortlich. Die Regierung des angegriffenen Landes ist davon überzeugt, dass Moskau den Staudamm sprengen liess, um so die geplante ukrainische Gegenoffensive zu behindern. Moskau weist die Vorwürfe zurück und schiebt Kiew die Schuld zu.

Ukraine-Krieg: Aufruf zu mehr Hilfe

Selenskyj rief die Weltgemeinschaft bereits zu grösseren Hilfen für die Flutopfer auf und kritisierte internationale Hilfsorganisationen wegen ihrer angeblichen Passivität. Seinen Angaben zufolge wurden bislang rund 2000 Menschen im ukrainisch kontrollierten Teil des Hochwassergebiets in Sicherheit gebracht. Grosse Sorge bereitet darüber hinaus aber vor allem die Situation der Menschen auf der von Russland besetzten linken Seite des Flusses Dnipro, die besonders schwer von den Fluten betroffen ist.

Auch am Donnerstag flossen weiter Wassermassen aus dem Stausee ab. Der Wasserstand in dem See sei binnen 24 Stunden um einen Meter gesunken und liege mit Stand 7 Uhr MESZ bei 13,05 Meter, hatte der staatliche Wasserkraftwerksbetreiber Ukrhydroenergo in Kiew mitgeteilt.

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