Laut einer Yale-Studie hat Moskau über 6000 Kinder aus dem Ukraine-Krieg verschleppt. Sie würden mit der Aussicht auf ein Sommerlager angelockt.
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Russland hat im Ukraine-Krieg unzählige Kinder verschleppt. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland hat laut einer Studie über 6000 ukrainische Kinder verschleppt.
  • Mit der Aussicht auf ein Sommercamp würden sie angelockt.
  • Die Rückreise werde dann verweigert, der Kontakt zur Familie unterbunden.
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Schon lange ist bekannt, dass Russland ukrainische Kinder auf sein Territorium bringt. Laut Moskau geschieht das zum Schutz der Kinder, Kiew spricht von Verschleppung. Eine Studie der Universität Yale kommt zum Schluss, dass mindestens 6000 Kinder im Ukraine-Krieg nach Russland verschleppt worden sind. Darüber berichtet das SRF.

Die Studienautoren haben über 40 Camps identifiziert, in denen die Kinder festgehalten und teilweise politisch umerzogen werden. Es gebe Hinweise auf Kriegsverbrechen. Die Zwangsumsiedlung und Umerziehung sei ein Schlüsselelement des Kremls, sagt Edward Price, Sprecher des US-Aussenministeriums. Denn Moskau sei bemüht, die Kultur, Geschichte und Identität der Ukraine zu leugnen und zu unterdrücken.

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Die russische Kinderrechtsbeauftragte Maria Lwova-Belowa in einem Flieger mit Kindern, die laut Moskau aus dem Ukraine-Krieg «gerettet» werden. - Telegram

In vielen Fällen habe Russland angegeben, die Kinder vorübergehend zu evakuieren und sie mit der Aussicht auf ein Sommerlager angelockt. Anschliessend aber werde die Rückreise verweigert und der Kontakt zur Familie unterbunden, erklärt Price. Er warnt vor den langfristigen Folgen der Verschleppung für die Entwicklung der Kinder.

Dass Kinder im Ukraine-Krieg aus dem Kriegsgebiet nach Russland gebracht werden, dementiert der Kreml nicht. Gemäss seiner Version würden Kinder, die zur Flucht gezwungen würden, gerettet. Fehlten Eltern oder andere Angehörige, übernehme Russland die Vormundschaft.

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