Die Ukraine verspricht Russen, die sich im Ukraine-Krieg ergeben, eine Prämie und eine Zukunft im Westen. Ein Soldat soll das Angebot angenommen haben.
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Ein ukrainischer Soldat vor einem zerstörten russischen Panzer. Unter den russischen Streitkräften soll es auch Deserteure geben. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ukraine versucht, russische Soldaten mit Geldgeschenken zur Kapitulation zu bringen.
  • Ein Soldat soll seinen Panzer gegen Geld und den ukrainischen Pass getauscht haben.
  • Die Ukraine verspricht, ihm auch bis zum Kriegsende ein komfortables Leben zu ermöglichen.

Die ukrainischen Streitkräfte sind ihrem Gegenüber aus Russland zahlenmässig weit unterlegen. Um an diesem Ungleichgewicht zu sägen, wird russischen Soldaten Straffreiheit und Geld angeboten, wenn sie sich ergeben. «Trefft Eure Wahl. Kommt ohne Waffen und mit weisser Flagge heraus», schrieb Verteidigungsminister Olexij Resnikow bereits Anfang März.

Gemäss einem Berater des Innenministeriums wurde das Angebot im Ukraine-Krieg mindestens einmal angenommen. Ein Panzerfahrer namens Mischa hat demnach seinen Panzer gegen die Aussicht auf mehrere tausend Franken und die ukrainische Staatsbürgerschaft eingetauscht.

Kommandant drohte Soldat im Ukraine-Krieg mit Tod

Mischa soll der letzte Soldat seiner Einheit gewesen sein, schreibt Berater Viktor Andrusiv auf Facebook. Eigentlich wollte er zurück in den Osten. Doch sein Kommandant habe damit gedroht, ihn zu erschiessen, wenn er nicht bleiben und für sein Land sterben würde.

Für den Panzerfahrer sei der Krieg «sinnlos» gewesen. Es herrsche ein unglaubliches Chaos an der Front und die Befehlskette funktioniere nur schlecht. Zudem gebe es kein Essen und die Moral der Kameraden sei am Boden.

Mischa habe darum in der Ukraine angerufen, um die Bedingungen für seine Kapitulation auszuhandeln. Ein Treffpunkt in offenem Gelände wurde ausgemacht, weil die Ukrainer einen Hinterhalt fürchteten. Doch als sie eine Drohne zur Auskundschaftung vorausschickten, fand diese tatsächlich nur den Soldaten: Ein paar Meter neben seinem Panzer bäuchlings auf dem Boden liegend.

Russen-Soldat hat jetzt TV, Telefon, Küche und Dusche

Der Russe wurde festgenommen und lebe jetzt «in komfortablen Bedingungen mit TV, Telefon, Küche und Dusche». Nachdem der Ukraine-Krieg zu Ende ist, soll er die ukrainische Staatsbürgerschaft und rund 9'300 Franken für einen Neuanfang erhalten.

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Unabhängig überprüfen lässt sich die Geschichte nicht. Fakt ist, dass das Angebot Anfang März noch höher war: Damals wurden jedem Soldaten, der sich ergibt, umgerechnet rund 41'000 Franken geboten. Finanziert wurde das Ganze von der internationalen IT-Branche.

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