3300 Personen konnte im Ukraine-Krieg evakuiert werden, viele davon aus Mariupol. Laut Moskau flüchten viele Ukrainer nach Russland.
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Ukraine Krieg: Zivilisten schauen bei der Evakuierung aus Irpin aus dem Fenster des Buses. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Donnerstag konnten 3300 Zivilisten umkämpfte Gebiete verlassen.
  • 2700 fuhren in Privatautos von Mairupol nach Saporischschja.
  • Ein Konvoi mit Hilfsgütern und Evakuierungsbussen wird nicht in die Hafenstadt gelassen.

In der Ukraine sind im Laufe des Tages mehr als 3300 Menschen aus Gebieten mit aktiven Kampfhandlungen evakuiert worden. Das teilte die Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk in ihrer allabendlichen Videobotschaft zum Stand der Fluchtkorridore am Donnerstagabend mit. Der Grossteil von ihnen, rund 2700 Personen, habe aus der Hafenstadt Mariupol kommend mit privaten Transportmitteln die Grossstadt Saporischschja erreicht.

Ein Konvoi mit humanitärer Hilfe und Bussen zur Evakuierung in die umkämpfte Hafenstadt sei wieder nicht durchgelassen worden. Bislang werden Evakuierungswillige in mehreren Orten rund um Mariupol abgeholt. Aus drei Dörfern bei der Hauptstadt Kiew habe man rund 500 Menschen holen können, sagte Wereschtschuk weiter.

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Ukraine Krieg: Ein Mitarbeiter des Roten Kreuz trägt eine Frau in Irpin in Sicherheit. - keystone

Die Vizepremierministerin zählte zudem mehr als zehn Vertreter lokaler Behörden auf, die von russischen Einheiten gefangen genommen worden sein sollen. Darunter befindet sich auch der Bürgermeister von Dniprorudne. Er hatte zuletzt dafür Bekanntheit erlangt, unbewaffnet russische Panzerfahrer zum Umkehren überredet zu haben. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

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Nach russischen Angaben ist die Zahl der Menschen aus dem Donbass, die in die russische Region Rostow flüchten, um ein Vielfaches gestiegen. Dies liege daran, dass mehr humanitäre Korridore geöffnet worden seien, die Mariupol mit Russland verbinden. Dies sagte Wiktor Wodolatsky, erster stellvertretender Vorsitzender des Staatsduma-Ausschusses für GUS-Angelegenheiten, eurasische Integration und Beziehungen zu Landsleuten, der russischen Agentur Tass.

Die Führung der selbst ernannten Volksrepublik Donezk engagiere sich aktiv für die Evakuierung der Bewohner von Mariupol, die sich in all diesen Wochen unter den schlimmsten Bedingungen befanden, sagte Woldatsky weiter.

Der Stadtrat Mariupols wiederum wirft russischen Truppen vor, Tausende Einwohner gegen ihren Willen nach Russland zu bringen. Sie kämen zunächst in Lager und würden von dort auf russische Städte verteilt. Dafür gibt es keine unabhängige Bestätigung.

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