In einem Telefongespräch hat Putin mit dem EU-Ratschef Charles Michel über den Ukraine-Krieg gesprochen. Thematisiert wurde dabei auch die Lage in Mariupol.
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Der russische Präsident Wladimir Putin. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Russlands Präsident Wladimir Putin hat mit dem EU-Ratschef Michel über den Krieg geredet.
  • Dabei übte der Kreml-Chef scharfe Kritik am Westen.
  • Es ging im Telefonat um Waffenlieferungen und Kriegsverbreche.
  • Auch die Lage im Asow-Stahlwerk in Mariupol war Thema.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Politik des Westens in der Ukraine als unverantwortlich kritisiert. Dies in einem Telefonat mit EU-Ratschef Charles Michel.

Es habe zuletzt Äusserungen von EU-Vertretern gegeben, die sich für eine militärische Lösung der «Situation in der Ukraine» ausgesprochen hätten. So beklagte Putin einer Mitteilung des Kremls zufolge am Freitag. Russland kritisiert auch immer wieder Waffenlieferungen des Westens an die Ukraine. Es betont, dass dies die Lage nur weiter eskalieren lasse.

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Der EU-Ratspräsident Charles Michel. - Keystone

Der Kreml-Mitteilung zufolge warf Putin Michel auch vor, der Westen ignoriere Kriegsverbrechen auf ukrainischer Seite. International steht vor allem Russland wegen schwerer Kriegsverbrechen in der Ukraine in der Kritik. Die ukrainische Regierung und US-Präsident Joe Biden werfen Putin «Völkermord» vor. Michel, der zuvor die Ukraine besucht hatte, rief Russland zur Beendigung des Krieges auf.

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Nach Kremlangaben schilderte Putin in dem Gespräch die Ziele der «militärischen Spezial-Operation» in der Ukraine. Diese darf in Russland nicht Krieg genannt werden. Es gehe um den Schutz des Donbass mit den «Republiken» Luhansk und Donezk, hiess es.

Ukraine-Krieg: Putin und Michel diskutierten über die Lage in Mariupol

Dabei sei Putin auch auf die Lage in der Hafenstadt Mariupol und das dortige Stahlwerk Azovstal eingegangen. Dort hätten sich ukrainische Kämpfer und ausländische Söldner verschanzt.

Ihnen werde das Leben garantiert, wenn sie sich ergeben, teilte der Kreml weiter mit. «Aber das Kiewer Regime erlaubt es ihnen nicht, diese Chance zu ergreifen.» Michel forderte über einen humanitären Korridor Zugang zu Mariupol und zu anderen umkämpften Städten.

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Das Stahlwerk Asowstal ist die letzte Festung der Ukrainer in Mariupol, die im Ukraine-Krieg fast vollständig zerstört wurde. - Keystone

Putin beklagte in dem «ausführlichen» Gespräch zudem, dass die Führungen der meisten EU-Staaten mit ihren Handlungen eine offene «Russenfeindlichkeit» erzeugten. Der Kreml hatte zuletzt beklagt, dass etwa Sportler ausgeschlossen würden von Wettkämpfen oder auch Künstler nicht mehr auftreten dürften.

Bereit gezeigt habe sich der russische Präsident indes zu einem Treffen mit seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj. Das hiess es in der Mitteilung. Allerdings müssten dafür konkrete Vereinbarungen vorbereitet seien und auf dem Tisch liegen.

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