Der russische Generaloberst Alexander Lapin wurde entlassen. Zuvor wurde er von Putin-Freunden wegen Misserfolgen im Ukraine-Krieg scharf kritisiert.
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Alexander Lapin (l) und Wladimir Putin (r). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wladimir Putin hat seinen Generaloberst Alexander Lapin entlassen.
  • Noch im Juli wurde er mit dem Orden «Held der Russischen Föderation» ausgezeichnet.
  • Zuletzt hagelte es aber von Kadyrow und Prigoschin heftige Kritik für Misserfolge.
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Tschetschenen-Führer Ramsan Kadyrow und Wagner-Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin dürften sich freuen: Wladimir Putin hat den viel kritisierten Kommandeur des zentralen russischen Militärbezirks, Alexander Lapin, entlassen. Dies berichtet die «Moscow Times» unter Berufung auf Quellen aus Militärkreisen.

Lapin hatte dieses Amt seit 2017 inne und leitete auch das Hauptquartier der Russen in Syrien. Seine Truppen stehen im Ukraine-Krieg im Einsatz – lange sehr erfolgreich. So gelang ihnen die Einnahme von Luhansk. Dafür wurde Generaloberst Lapin mit dem Orden «Held der Russischen Föderation» ausgezeichnet.

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Tschetschenen-Führer Ramsan Kadyrow ist im Ukraine-Krieg ein wichtiger Verbündeter von Wladimir Putin. - Keystone

Das war im Juli und seither ist viel passiert. So geschah der Rückzug aus der strategisch wichtigen Stadt Lyman unter Lapins Kommando. Dafür wurde er von russischen Hardlinern scharf kritisiert.

Tschetschenen-Führer Kadyrow, der selbst Generaloberst ist, forderte die Degradierung Lapins zum einfachen Soldaten. Er sei «tatenlos» gewesen und habe es verpasst, die Truppen in Lyman auszurüsten. Wagner-Chef Prigoschin forderte, dass Lapin mit einem Maschinengewehr und barfuss an die Front geschickt werde.

Ob die Entlassung Lapins mit der Kritik der Putin-Freunde oder bloss mit den Misserfolgen im Ukraine-Krieg zusammenhängen, ist unbekannt. Fast sicher ist aber, dass sie sie als ihren Sieg feiern werden.

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Kurz nachdem die Entlassung bekannt wurde, tauchte auf der ukrainischen Nachrichtenseite «Channel 24» die Meldung über Lapins Tod auf. Die Leiche des Generaloberst sei aus dem Fluss Moskwa gezogen worden. Kurz darauf wurde die Meldung aber zurückgezogen, bei den Informationen habe es sich um eine Fälschung gehandelt. Lapin befinde sich laut Militärkreisen in einem dreiwöchigen Urlaub.

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