Ein 84-jähriger Ukrainer fährt seine Familie 1000 Kilometer durch den Ukraine-Krieg in Sicherheit. Er will nicht, dass die Enkel wie er in Ruinen aufwachsen.
Ukraine Krieg
Ein Fahrzeug passiert einen ukrainischen Checkpoint bei Mykolajiw. - keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Grossvater fährt seine Familie 1000 Kilometer durch das Kriegsgebiet in Sicherheit.
  • Zuvor versteckten sie sich im Keller, doch die Vorräte gingen zur Neige.
  • Der Opa spielte in seiner Kindheit mit Patronen – dies will er den Enkeln ersparen.

Als die ersten Bomben im Ukraine-Krieg fielen, versteckten sich Valentin Mykolajowytsch (84) und seine Familie im Keller ihres Hauses. Fast einen Monat harrten sie im kleinen Dorf Stepowe bei Mykolajiw aus. Doch dann gingen die Vorräte zur Neige, die Familie entschied sich zur Flucht. Valentin Mykolajowytsch fuhr seine Familie in die Sicherheit – eine Tat, für die ihn Medien als «Helden-Opa» ehren.

Zu siebt – Valentin, sein Sohn, die Schwiegertochter, drei Enkel und der Hund – quetschten sie sich ins Auto. Dies berichtet Unicef auf Facebook. Doch weder der Sohn von Valentin noch die Schwiegertochter können Autofahren. Deshalb setzte sich der Senior ans Steuer und brachte die Familie zuerst in ein Flüchtlingszentrum in Saporischschja.

Von dort ging es weiter nach Iwano-Frankiwsk in der Westukraine. Fast 1000 Kilometer lang war die Flucht in die Sicherheit. Eine längere Strecke, als der «Helden-Opa» zuvor je gefahren ist.

Den langen Weg hat Valentin Mykolajowytsch auf sich genommen, damit die Enkel eine bessere Kindheit haben als er. Denn er wuchs in den Ruinen des Zweiten Weltkriegs auf. «Ich habe als Kind mit Patronen gespielt», sagt er gegenüber Unicef. «Ich möchte nicht, dass meine Enkel so eine Kindheit haben.»

Glauben Sie, dass der Ukraine-Krieg bald zu Ende ist?

Aktuell ist die Familie zwar in einer sichereren Gegend, doch auch in Iwano-Frankiwsk ist es im Ukraine-Krieg zu Explosionen gekommen. Ob die Familie je wieder in ihre Heimat Stepow zurückkann, ist offen. Immerhin wurden bereits umgerechnet fast 16'000 Franken für den «Helden-Opa» und seine Familie gespendet.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

FacebookFrankenUnicefHundUkraine KriegKrieg