Die russische Führung droht wegen der Lieferung weitreichender westlicher Waffen im Ukraine-Krieg damit, tiefer in das Land vorzudringen.
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Putins imperialistische Ambitionen drohen, ihn global weiter zu isolieren. - Keystone/Mikhail Klimentyev, Sputnik, Kremlin Pool Photo via AP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Russland droht öffentlich, weiter in den Westen der Ukraine vorzudringen.
  • Grund seien die westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine.
  • Besonders die neuen US-Raketen mit 150 Kilometern Reichweite machen Putin Angst.

Ziel müsse es sein, die westlichen Waffen soweit wie möglich von russischem Staatsgebiet, also auch den annektierten Gebieten, fernzuhalten. Das sagte Russlands Aussenminister Sergej Lawrow am Donnerstag in einem Interview des russischen Fernsehens zum Ukraine-Krieg.

Ukraine-Krieg: Kreml hat Angst vor US-Raketen

Die Aussage gilt als Reaktion auf US-Pläne, Kiew mit Raketen auszurüsten, die 150 Kilometer Reichweite haben. Russland ist vor knapp einem Jahr in die Ukraine einmarschiert und hält bis heute rund 18 Prozent des Nachbarlandes besetzt.

«Wenn wir jetzt danach streben, die Artillerie der ukrainischen Streitkräfte auf so eine Entfernung zurückzudrängen, dass sie keine Gefahr mehr für unsere Territorien darstellt, dann ist es nötig, sie umso weiter von den Territorien, die Teil unseres Landes sind, zu vertreiben, je weiterreichende Waffen sie haben», sagte Lawrow.

Lawrow betonte dabei erneut, dass Russland die annektierten ukrainischen Gebiete Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja für sich beansprucht. Dies, obwohl es die Regionen bis heute nicht vollständig kontrolliert. Die westlichen Waffenlieferungen würden an den Zielen einer vollen Einnahme der Regionen im Ukraine-Krieg nichts ändern.

Neuer Streitpunkt entbrennt um Moldau

Zugleich warf Russlands Chefdiplomat dem Westen vor, die ehemalige Sowjetrepublik Moldau als «neues Anti-Russland» aufzubauen. Dabei stellte er die Wahl von Präsidentin Maia Sandu von Ende 2020 in Frage: «Es ist ihnen gelungen, dort eine Präsidentin an die Staatsspitze zu stellen, die selbst in die Nato strebt», sagte Lawrow.

Sandu sei «zu allem bereit». Chisinau strebe nun danach, das Problem mit der abtrünnigen Region Transnistrien gewaltsam zu lösen. Dann wolle sie die dort stationierten russischen Soldaten vertreiben, sagte der 73-Jährige, ohne dafür Beweise vorzulegen. Die im Westen ausgebildete Sandu hatte bei der Wahl den russlandfreundlichen Amtsinhaber Igor Dodon besiegt.

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