Die Russen versuchen, mit mobilen Krematorien ihre Gräueltaten im Ukraine-Krieg zu vertuschen. Wladimir Klitschko findet für dieses Vorgehen deutliche Worte.
Ukraine Krieg Wladimir Klitschko
Der ukrainische Box-Star Wladimir Klitschko zeigt sich im Ukraine-Krieg betroffen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mindestens 5000 Zivilisten sind in Mariupol im Ukraine-Krieg bislang getötet worden.
  • Die Russen versuchen offenbar mit mobilen Krematorien, die Verbrechen zu vertuschen.
  • Ex-Boxer Klitschko bezeichnet dies als «Gipfel des Horrors».

Die russischen Soldaten schrecken im Ukraine-Krieg nicht vor Brutalität gegenüber Zivilisten zurück. Mindestens 5000 Zivilisten sollen bei den Gefechten und der Bombardierung der Hafenstadt Mariupol bislang getötet worden sein. Um die Spuren der Verbrechen zu verwischen, benutzen die Russen jetzt offenbar mobile Krematorien.

Diese Nachrichten schockierten am Mittwoch die Welt.

Die Stadtverwaltung von Mariupol hatte entsprechende Bilder auf Social Media veröffentlicht. Journalisten haben in der Zwischenzeit herausgefunden, dass es sich bei den Aufnahmen um Archivaufnahmen handelt.

Trotz den Archivbildern sollen in Mariupol tatsächlich mobile Krematorien zum Einsatz kommen. Der Verdacht der Stadtregierung: Durch das Einsammeln und Verbrennen der Leichen will Russland Schreckensbilder wie nach dem Massaker von Butscha verhindern.

Ukraine Krieg
Wladimir Klitschko verurteilt die russischen Kriegsverbrechen und die Verwendung mobiler Krematorien im Ukraine-Krieg. - Twitter

Jetzt meldet sich auch der ukrainische Box-Star Wladimir Klitschko dazu zu Wort. Auf Twitter schreibt er: «Mobiles Krematorium. Das ist, was die Russen in Mariupol benutzen, um ihre Verbrechen zu verbergen. Das ist der Gipfel des Horrors.»

Aufklärung von Kriegsverbrechen im Ukraine Krieg eingeleitet

In seinem Tweet markiert Klitschko den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag (Niederlande). Dieser ist für ist die Aufklärung und Verurteilung von Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zuständig. Das Tribunal hat im Ukraine-Krieg bereits Untersuchungen angekündigt. Die Aufklärung und Verurteilung der mutmasslichen Kriegsverbrechen Russlands könnte aber noch Jahre dauern.

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«Die Bilder von Grosny und von Aleppo: So sieht Mariupol im Augenblick aus», sagt der Vize-Bürgermeister der belagerten Stadt. Foto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa
«Die Bilder von Grosny und von Aleppo: So sieht Mariupol im Augenblick aus», sagt der Vize-Bürgermeister der belagerten Stadt. Foto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa
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Die ukrainische Journalistin Anastassija Lapatina warnte auf Twitter: «Die Russen haben angefangen, mobile Krematorien in Mariupol einzusetzen, um die Körper von geschlachteten Ukrainern ‹en masse› zu verbrennen.» Das sei eine «Katastrophe», von der die Öffentlichkeit nun «nie das wahre Ausmass» erfahren werde.

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