Mariupol ist im Ukraine-Krieg zu einer zentralen Stadt geworden. Laut einem griechischen Diplomaten ist die Hafenstadt «komplett zerstört» worden – wie Aleppo.
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Eine Frau geht an einem brennenden Wohnhaus vorbei, nachdem es beschossen wurde. Foto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die russischen Angriffe auf Mariupol hinterlassen Zerstörung und Verwüstung.
  • Als letzter EU-Diplomat hat Manolis Androulakis die Stadt verlassen.
  • Er meint, die Zerstörung in Mariupol sei vergleichbar mit den Kriegsschäden in Aleppo.

Schon seit mehr als zwei Wochen wird die ukrainische Stadt Mariupol von russischen Truppen belagert und bombardiert. Lange war es für Zivilisten kaum möglich, zu fliehen. Zuletzt konnten jedoch einige Tausend Menschen aus der Hafenstadt evakuiert werden. So auch Manolis Androulakis, der griechische Generalkonsul in Mariupol.

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Eine Familie flüchtet wegen des Ukraine-Kriegs aus Mariupol am 17. März 2022.
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Dieses von Maxar Technologies zur Verfügung gestellte Satellitenbild zeigt die Zerstörung der Stadt Mariupol im Ukraine-Krieg. (Maxar Technologies via AP)
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Rauch steigt auf nach dem Beschuss durch russische Streitkräfte in Mariupol. (Archivbild)
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Menschen stehen in einem Bunker in Mariupol für warmes Essen an. (AP Photo/Evgeniy Maloletka)

Er ist dem griechischen Aussenministerium zufolge der letzte EU-Diplomat, der die im Ukraine-Krieg umkämpfte Stadt verlassen hat. Seine düstere Prognose: «Mariupol wird Teil einer Liste von Städten, die komplett durch Krieg zerstört wurden», wird Androulakis von der Nachrichtenagentur «Reuters» zitiert. Als Beispiele für andere solche Städte nennt der Diplomat die syrische Stadt Aleppo oder das im Zweiten Weltkrieg bombardierte Leningrad.

Diplomat half bei Flucht vor Ukraine-Krieg

Androulakis gelang es am Dienstag, Mariupol zu verlassen. Es folgte eine viertägige Reise durch die Ukraine, bevor er über Moldawien nach Rumänien gelangte. Am Sonntag landete er dann am internationalen Flughafen von Athen.

Was er alles im Ukraine-Krieg erlebt hat, kann man sich wohl kaum vorstellen. Bei seiner Ankunft sagt er lediglich: «Ich hoffe, niemand muss je sehen, was ich dort gesehen habe.»

Macht Ihnen der Ukraine-Krieg Angst?

Vor seiner Abreise unterstützte der Diplomat Dutzende griechische Staatsangehörige und ethnische Griechen dabei, Mariupol zu verlassen. Die Hafenstadt hat historisch bedingt einen beträchtlichen Anteil an ethnisch griechischer Bevölkerung.

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