Ukraine-Krieg: Kriegskosten belasten Russlands Staatshaushalt
Laut dem britischen Verteidigungsministerium hat sich Russland beim Staatshaushalt verrechnet. Der Ukraine-Krieg bedeutet für das Land hohe Kosten.

Das Wichtigste in Kürze
- Für den Ukraine-Krieg muss Russland viel Geld in die Hand nehmen.
- Deswegen könnte der Haushalt für das kommende zu optimistisch berechnet sein.
- Dieses Urteil fällt das britische Verteidigungsministerium.
Russland könnte sich beim Staatshaushalt fürs kommende Jahr mit Blick auf die Kosten des Angriffskriegs gegen die Ukraine verkalkuliert haben. Der von Präsident Wladimir Putin abgesegnete Haushalt 2023 sei wahrscheinlich zu optimistisch berechnet, urteilte das Verteidigungsministerium am Sonntag in London. Andere Bereiche des Budgets dürften zunehmend unter Druck geraten, um die Kosten des Kriegs zu decken.
Putin hatte den Haushalt am vergangenen Montag unterzeichnet. Nach britischen Erkenntnissen werden mehr als neun Billionen Rubel (etwa 137 Milliarden Euro) für Verteidigung, Sicherheit und Strafverfolgung bereitgestellt. Dies ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren sowie rund 30 Prozent des gesamten Haushalts.
Staatshaushalt von Rohstoffverkäufen abhängig
Insgesamt beläuft sich der Etat auf 29,4 Billionen Rubel. Die Einnahmen werden mit 26,1 Billionen Rubel angegeben. Das Defizit liegt damit bei mehr als drei Billionen Rubel.
Der Haushalt wurde für die Jahre 2023 bis 2025 verabschiedet; er ist massiv von den Rohstoffverkäufen abhängig, darunter vor allem Öl. Berechnet worden seien die Einnahmen unter der Annahme eines sinkenden Ölpreises und einer mässigen Abschwächung des Rubels. So hiess es in Moskau.