Russland bombardiert im Ukraine-Krieg immer wieder Kiew. Nun gehen die Bilder eines trauernden Grossvaters um die Welt – er verlor seine Familie.
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In Kiew wurde ein neunjähriges Mädchen durch russischen Raketenbeschuss getötet. - Facebook @sergei.okunev.35

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 1. Juni starben durch russischen Raketenbeschuss drei Personen in Kiew.
  • Unter den Toten ist ein neunjähriges Mädchen.
  • Ein Fotograf hat den trauernden Grossvater des Mädchens festgehalten.
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Russland beschiesst im Ukraine-Krieg die Hauptstadt Kiew regelmässig aus der Ferne. Immer wieder treffen die Raketen Zivilisten. Am 1. Juni starben in Kiew offiziellen Angaben zufolge drei Menschen – darunter ein neunjähriges Mädchen und seine Mutter.

Eine Aufnahme des «New Voice of Ukraine»-Fotografen Sergei Okunew zeigt die Trauer des Grossvaters. Er beschreibt auf Facebook: «Unter einer dünnen Schicht Folie lag die Leiche seiner neunjährigen Enkelin, die zusammen mit ihrer Mutter von einer russischen Rakete getötet wurde.»

Stundenlang habe der Mann nur so dagehockt, irgendwann hätten Leute ihm einen Stuhl gebracht. «Er wollte die Leichen nicht alleine lassen, bis Experten sie weggebracht hatten.»

Laut der ukrainischen Botschafterin in Estland, Mariana Betsa, handelt es sich bei dem im Ukraine-Krieg getöteten Mädchen um Viktoria Iwaschko.

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Die ukrainische Botschafterin in Estland informiert über den Tod Viktoria Iwaschkos im Ukraine-Krieg auf Twitter. - Twitter @Mariana_Betsa

Viktoria machte Judo und hatte erst kürzlich einen sportlichen Erfolg für sich verbuchen können. «Vor einer Woche hatte Viktoria eine Goldmedaille gewonnen, und am 1. Juni wurde sie durch eine Rakete getötet», schreibt das ukrainische Jugend- und Sportministerium auf Facebook.

«Sie wird nie wieder in die Turnhalle kommen, nie wieder ihre Familie umarmen, nie wieder eine Meisterschaft gewinnen.»

Ukraine-Krieg: Klitschko lässt Schutzräume untersuchen

Nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko wurden die drei Opfer von einem Raketensplitter getroffen, wie «Reuters» berichtet. Offenbar befanden sie sich in der Nähe eines verriegelten Schutzbunkers.

Berichte über die besagte Bunkeranlage hatten nach dem Angriff die Runde gemacht. Ein Mann hatte sich beschwert, dass ihnen trotz Hämmerns an der Türe niemand den Bombenschutzkeller aufgemacht habe. Seine Frau wurde bei dem Beschuss getötet.

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Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko kündigte an, alle Schutzräume in der Stadt überprüfen zu lassen. Zudem bat er das Präsidialamt, den Leiter des betroffenen Stadtteils für die Dauer der Untersuchung freizustellen.

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