Russland beschiesst im Ukraine-Krieg weiter Dörfer und Städte. In der Heimat hat Putin die Medienfreiheit weiter eingeschränkt.
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Ukrainische Soldaten helfen einer flüchtenden Familie nahe dem Fluss Irpin am 5. März. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Ukraine-Krieg stehen die Grossstädte weiter unter Druck.
  • Russland will Kiew und Charkiw umzingeln.
  • Der wichtige Hafen von Mariupol steht unter Blockade.

Der Ukraine-Krieg geht in den zehnten Tag. Russland greift immer aggressiver an, Mariupol sei umstellt, das Hauptziel aber Kiew. Laut ukrainischen Angaben sind bereits hunderte Zivilisten, darunter Kinder, gestorben, der Aggressor setze verbotene Streu- und Vakuumbomben ein. Diese und viele weitere Angaben lassen sich nicht unabhängig verifizieren.

Der Westen hat Russland mit Sanktionen eingedeckt und Truppen in osteuropäische Länder verlegt. Moskau beschloss gestern eine weitere Einschränkung Meinungs- und Medienfreiheit. Mehrere westliche Medien haben sich deshalb aus dem Land zurückgezogen.

Im Ticker halten wir Sie über die Geschehnisse auf dem Laufenden. Was gestern passiert ist, können Sie hier nachlesen.

Ukraine Krieg: Der Samstag im Ticker

03.25: US-Aussenminister Antony Blinken wird nach seinem Treffen mit dem ukrainischen Aussenminister Dmytro Kuleba zu Beratungen mit dem Nato-Verbündeten Moldau in der Hauptstadt Chisinau erwartet. Blinken treffe sich an diesem Sonntag zunächst mit der moldauischen Ministerpräsidentin Natalia Gavrilita, teilte das US-Aussenministerium mit. Anschliessend sei eine Unterredung mit Moldaus Präsidentin Maia Sandu sowie Blinkens Amtskollegen Nicu Popescu geplant.

03.15: Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine hat US-Präsident Joe Biden erneut mit seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj telefoniert.

Bei dem gut halbstündigen Gespräch am Samstagabend (Ortszeit) habe Biden die Massnahmen der USA, ihrer Verbündeten und der Privatwirtschaft unterstrichen, «mit denen Russland die Kosten für seine Aggression in der Ukraine auferlegt werden», teilte das Weisse Haus mit.

02.45: Der US-Radiosender Radio Free Europe stellt seine Arbeit in Russland ebenfalls ein. Zur Begründung nannte der Sender ein von den russischen Steuerbehörden eingeleitetes Insolvenzverfahren gegen die russische Niederlassung des Senders, erhöhten Druck der Polizei auf seine Journalisten sowie das neue Mediengesetz in Russland.

02.20: Die humanitäre Situation in der südukrainischen Hafenstadt Mariupol ist nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) «katastrophal».

Der MSF-Notfallkoordinator in der Ukraine, Laurent Ligozat, sagte der Nachrichtenagentur AFP am Samstag, die Lage in der Grossstadt verschlimmere sich «von Tag zu Tag». Es sei «unerlässlich», dass die Zivilbevölkerung über einen humanitären Korridor aus der Stadt geholt werde.

01.55: Der Bürgermeister von Mariupol sieht die südukrainische Hafenstadt einer «humanitären Blockade» ausgesetzt. Das sagte Wadym Boitschenko am Samstag in einer ukrainischen TV-Sendung.

Russische Einheiten hätten alle 15 Stromleitungen in die Stadt ausgeschaltet. Diese sei bereits seit fünf Tagen ohne Strom. Da die Heizkraftwerke für ihren Betrieb Strom benötigten, sitze man auch in der Kälte. Auch der Mobilfunk funktioniere ohne Strom nicht. Noch vor Beginn des Krieges sei die Hauptwasserleitung abgetrennt worden, und nach fünf Kriegstagen habe man auch die Reservewasserversorgung verloren.

Durch den zunehmenden Beschuss und Bombardierungen sei auch die Zahl der Verletzten zuletzt in die «Tausende» gestiegen, sagte Boitschenko weiter. Wie viele Menschen ums Leben gekommen seien, sei schwer zu zählen, da man den sechsten Tag praktisch durchgehend unter Beschuss stehe.

01.25: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dem Tech-Milliardär Elon Musk für seine Unterstützung der Ukraine gedankt.

«Nächste Woche werden wir weitere Starlink-Systeme für zerstörte Städte bekommen», schrieb Selenskyj in der Nacht zu Samstag auf Twitter. Er habe mit Musk gesprochen und bedanke sich bei ihm für dessen Unterstützung seines Landes in Worten und Taten. Die beiden hätten zudem mögliche Raumfahrtprojekte diskutiert. Darüber wolle Selenskyj aber nach dem Krieg reden.

00.05: Die beiden weltgrössten Kreditkartenanbieter, Visa und Mastercard, setzen ihre Geschäfte in Russland aus.

Visa werde mit Kunden und Partnern in Russland zusammenarbeiten, «um alle Visa-Transaktionen in den kommenden Tagen einzustellen», teilte das Unternehmen am Samstag mit. Danach würden in Russland ausgestellte Karten nicht mehr im Ausland funktionieren. Kreditkarten, die von Finanzinstituten ausserhalb des Landes ausgestellt wurden, könnten in Russland nicht mehr eingesetzt werden. Mastercard kündigte identische Schritte an.

23.50: Israel will kommende Woche ein Feldkrankenhaus für ukrainische Flüchtlinge einrichten. Das Lazarett solle verschiedene Abteilungen umfassen, unter anderem für Kinder, Geburtshilfe sowie eine Notaufnahme, teilte das zuständige Schiba-Krankenhaus bei Tel Aviv am Samstagabend auf.

Der genaue Standort ist noch unklar. Es wird erwartet, dass die Klinik entweder in der Ukraine oder an der Grenze zu dem umkämpften Land errichtet wird. Es sollen auch fortschrittliche Technologien zur medizinischen Behandlung aus der Ferne eingesetzt werden.

23.25: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Landsleute dazu aufgerufen, russische Truppen aus dem Land zu vertreiben.

«Wir müssen nach draussen gehen! Wir müssen kämpfen! Wann immer sich eine Gelegenheit bietet», sagte Selenskyj in einer weiteren Videobotschaft am Samstagabend. Die Ukrainerinnen und Ukrainer sollten wie in Cherson, Berdjansk oder Melitopol nach draussen gehen «und dieses Übel aus unseren Städten vertreiben».

22.45: Ukrainische Truppen haben mit den von Verbündeten gelieferten Waffen nach Angaben von Aussenminister Dmytro Kuleba zahlreiche russische Panzerfahrzeuge und anderes Kriegsgerät zerstört.

«Gerade heute haben wir drei russische Kampfflugzeuge, die unsere Städte bombardiert haben, mit Hilfe von ‹Stingern› abgeschossen», sagte Kuleba am Samstag bei einem Treffen mit US-Aussenminister Antony Blinken im Grenzgebiet zu Polen.

20.16: Israels Ministerpräsident Naftali Bennett unternimmt eine Rundreise als Vermittler. Heute Nachmittag wurde überraschend bekannt, dass Bennett bei Vladimir Putin zu Besuch war. Zuvor hatte die Ukraine Bennett darum gebeten, seine freundschaftliche Beziehung zu beiden Konfliktparteien zu nutzen.

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Bundeskanzler Olaf Scholz und der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett beim Besuch der Gedenkstätte Yad Vashem. Foto: Michael Kappeler/dpa - dpa-infocom GmbH

Bennett soll ausserdem direkt von seinem Treffen mit Putin nach Berlin geflogen sein. Dort will er sich mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz beraten.

19.25: Wolodymyr Selenskyj hat die USA in einer Videoschalte mit US-Senatoren und Kongressabgeordneten nach Teilnehmerangaben um mehr Waffen gebeten.

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Der US-Kongress. - Keystone

Selenskyj habe dringend mehr «militärische Ausrüstung zur Verteidigung seines Volkes» gefordert, so der republikanische Senator Dan Sullivan. Selenskyj habe sich auch dafür ausgesprochen, Importe von russischem Öl und Gas weltweit zu stoppen.

Verhandlungsrunde drei am Montag?

18.54: Neue Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine sind nach Angaben aus Kiew erst für kommenden Montag geplant. Das schrieb der Leiter der ukrainischen Delegation, David Arachamija, am Samstagabend bei Facebook.

Einzelheiten nannte er nicht. Zunächst lag keine Bestätigung der russischen Seite vor. Zuvor war mit weiteren Gesprächen bereits an diesem Wochenende gerechnet worden.

18.31: Russische Truppen haben nach Angaben des Moskauer Verteidigungsministeriums eine grosse Militärbasis nahe der südukrainischen Gebietshauptstadt Cherson unter ihre Kontrolle gebracht.

Die ukrainischen Truppen hätten die weitläufige Basis nahe der Ortschaft Radensk verlassen, teilte das Verteidigungsministerium mit. Unter anderem seien Panzer und Panzerfahrzeuge erbeutet worden. Von Kiew gab es keine Bestätigung.

17.58: Das russische Militär hat eigenen Angaben zufolge seine Angriffe auf die ukrainische Grossstadt Mariupol und die Stadt Wolnowacha fortgesetzt.

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Rauch steigt in Mariupol nach dem Beschuss durch russische Streitkräfte auf. Der ukrainische Präsident Selenskyj hat zur weiteren Verteidigung der Hafenstadt aufgerufen. Foto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Die Kampfhandlungen seien um 16.00 Uhr (MEZ) nach einer mehrstündigen Feuerpause fortgesetzt worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Samstagabend laut Agentur Interfax mit. Die ukrainische Seite hatte Russland zuvor Verstösse gegen die vereinbarte Feuerpause vorgeworfen.

17.54: Die US-Regierung hat wegen dem Ukraine-Krieg ihre Reisewarnung für Russland weiter verschärft und alle amerikanischen Staatsbürger zur sofortigen Ausreise aufgerufen. «US-Staatsbürger sollten Russland sofort verlassen», teilte das Aussenministerium in Washington am Samstag mit.

Es gebe noch begrenzte Flugmöglichkeiten. Überlandstrecken seien noch geöffnet. In der vorherigen Reisewarnung vom vergangenen Montag hatte die US-Regierung Amerikaner aufgerufen zu «erwägen», Russland sofort zu verlassen.

UN zählt mindestens 351 tote Zivilisten

17.21: Im Ukraine-Krieg sind nach UN-Angaben bisher 351 Zivilisten ums Leben gekommen. Wie das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte (OHCHR) am Samstag weiter berichtete, stieg die Zahl der verletzten Zivilisten auf 707. Darunter sind auch 36 Kinder.

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Eine von den Russen zerstörte Brücke bei Irpin wird am Samstag vom Militär als Fluchtweg für Zivilisten benutzt. Gemäss UN-Angaben sollen mehrere hundert Zivilisten im Konflikt bereits umgekommen sein. - keystone

Die meisten Opfer seien durch Explosivwaffen mit weitem Wirkungsbereich verursacht worden, insbesondere Beschuss durch schwere Artillerie und Raketen. Die wahren Opfer-Zahlen dürften laut OHCHR erheblich höher sein.

16.20: Reporter ohne Grenzen will in der Ukraine ein Zentrum für Pressefreiheit eröffnen, um im Krieg gefährdete Journalisten zu unterstützen. Die russische Invasion werde durch einen Krieg um Informationen begleitet, darauf reagiere man, teilte die Organisation am Samstag mit.

Man werde in Kürze gemeinsam mit der langjährigen ukrainischen Partnerorganisation eine Anlaufstelle in der westukrainischen Stadt Lwiw eröffnen.

14.48: Russlands Präsident Wladimir Putin sieht derzeit keine Voraussetzungen für die Ausrufung des Kriegsrechts in Russland. Für eine solche Lage seien eine Aggression von aussen oder Kämpfe in konkreten Regionen erforderlich. So die Meinung des Kreml.

«Aber wir haben eine solche Situation nicht, und ich hoffe, sie kommt auch nicht.» Auch den Ausnahmezustand plane er nicht. Er trat damit Befürchtungen vieler Russen entgegen. Viele haben deshalb das Land wegen dem Ukraine-Krieg schon verlassen.

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Russlands Präsident Wladimir Putin. - Keystone

«Unsere Vorschläge liegen bei einer Gruppe von Unterhändlern aus Kiew auf dem Tisch. Wir hoffen, dass sie positiv darauf reagieren werden.» Die wichtigste Forderung sei die Entmilitarisierung der Ukraine.

«Wir müssen klar und deutlich wissen, welche Waffen wo sind und unter welcher Kontrolle sie stehen.» Dazu würden verschiedene Optionen derzeit mit der ukrainischen Delegation diskutiert.

14.24: Der Ukraine-Krieg eskaliert weiter. Nach Angaben des ukrainischen Militär wurde ein russischer Helikopter am Rande der Stadt Tschernihiw abgeschossen. Ein veröffentlichtes Video zeigt, wie die von einem Schussobjekt getroffen wird und dann zu Boden fällt.

Russischer Helikopter wird von der ukrainischen Flugabwehr abgeschossen. - Twitter/ @IAPonomarenko

Ukraine Krieg: Grossbritannien rät Landsleuten Russland zu verlassen

13.24: Russlands Aussenminister Sergej Lawrow hat die Ukraine zum Einhalten der Feuerpause aufgerufen. «Wir zählen darauf, dass dieses Abkommen klar umgesetzt wird, unser Militär hat seine Arbeit dazu getan.» Und weiter: «Das Wichtigste ist, dass die Menschen durch humanitäre Korridore aus den Städten und Dörfern herauskommen.»

13.21: Das britische Aussenministerium hat in Russland befindlichen Landsleuten empfohlen, das Land zu verlassen. «Wenn Ihre Anwesenheit in Russland nicht unbedingt notwendig ist, empfehlen wir Ihnen sehr, eine Ausreise ins Auge zu fassen.» Das heisst es am Samstag auf der Webseite des Ministeriums.

13.06: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat im Ukraine-Krieg zur weiteren Verteidigung der Hafenstadt Mariupol im Südosten aufgerufen. «Alle, die Hilfe brauchen, sollten die Möglichkeit bekommen, rauszukommen», sagte der Präsident. «Alle, die ihre Stadt verteidigen möchten, sollten den Kampf fortsetzen.»

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ruft zur Verteidigung der Hafenstadt Mariupol auf. - dpa

Nach ukrainischen Angaben ist die Evakuierung von Menschen aus Mariupol jedoch zunächst aus Sicherheitsgründen verschoben worden. Der Grund: Die russische Seite halte sich nicht an die Waffenruhe.

Ukraine Krieg: Türkischer Präsident will mit Putin sprechen

12.55: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wird am Sonntag mit Kremlchef Wladimir Putin zum Ukraine-Krieg telefonieren. Das kündigte Erdogans Sprecher, Ibrahim Kalin, nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Samstag an.

Ankara verurteilt die Invasion, beteiligt sich aber nicht an Sanktionen gegen Russland. Die türkische Regierung hat sich mehrmals als Vermittler angeboten und zu einem Waffenstillstand aufgerufen.

12.52: Russland sieht sich nach Kremlangaben trotz seines Kriegs gegen die Ukraine bisher nicht isoliert. «Die Welt ist zu gross, dass Europa und Amerika irgendein Land isolieren könnten.» Das sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow und fügte hinzu: «Vor allem ein so grosses wie Russland.»

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Dmitri Peskow, Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin. - dpa

Zugleich zeigte sich Peskow besorgt, dass die USA darauf verzichten könnten, von der Rohstoffgrossmacht weiter Öl zu kaufen. Das könne die weltweiten Energiemärkte ziemlich erschüttern, meinte der Kremlsprecher. «Das kann nur sehr ernste Folgen haben.»

11.58: Die Behörden der ukrainischen Stadt Mariupol haben den russischen Truppen eine Verletzung der vereinbarten Feuerpause vorgeworfen.

Die Evakuierung der Stadt sei «aus Sicherheitsgründen verschoben» worden. Der Grund: die russischen Truppen würden «weiterhin Mariupol und Umgebung bombardieren». Das teilte die Stadtverwaltung am Samstag im Messengerdienst Telegram mit.

Ukraine Krieg: 200'000 Menschen wollen Mariupol verlassen

11.34: Die ukrainischen Behörden rechnen damit, dass mehr als 200'000 Menschen die Hafenstadt Mariupol verlassen werden. Das sagte Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk am Samstag dem ukrainischen Portal «strana.news» zufolge.

Es stünden Busse bereit, ausserdem könnten Einwohner mit eigenen Autos die Stadt auf vorgeschriebenen Routen verlassen. «Nehmen Sie so viele Menschen mit wie möglich», appellierte die Stadt. Die Evakuierung sei keine leichte Entscheidung gewesen, sagte Bürgermeister Boitschenko.

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Die ostukrainische Hafenstadt Mariupol. (Bild vom 24. Februar 2022)
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Ein von russischen Bomben getroffenes Gebäude in Mariupol. (Bild vom 2. März 2022)
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Ein vom russischen Beschuss beschädigtes Wohngebäude. (Bild vom 24. Februar 2022)
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Mit der Einnahme der Hafenstadt Mariupol könnten russische Truppen einen Landkorridor zu den prorussischen Separatistengebieten Donezk und Luhansk schaffen.

10.23: Der Beschuss ukrainischer Ziele durch russische Luft- und Bodentruppen hat nach der britischen Regierung in den vergangenen 24 Stunden abgenommen. Die Ukraine halte weiter die wichtigen Städte Charkiw, Tschernihiw und Mariupol. Das teilte das britische Verteidigungsministerium am Samstagmorgen via Twitter mit.

10.14: Seit dem Ukraine-Krieg sind in Polen mehr als 787'300 Flüchtlinge aus dem Nachbarland angekommen. Allein am Freitag hätten 106'400 Menschen die Grenze passiert, teilte der Grenzschutz am Samstag per Twitter mit.

Es herrsche starker Andrang an den Aufnahmepunkten an der polnisch-ukrainischen Grenze. Polens Regierung hat nach Angaben Szefernakers landesweit 30 solche Aufnahmepunkte eingerichtet.

Ukrainisches Militär: Es wird «erbittert gekämpft»

10.09: Das ukrainische Militär liefert sich nach eigenen Angaben weiter schwere Gefechte mit russischen Truppen. Es werde «erbittert gekämpft, um ukrainische Städte von den russischen Besatzern zu befreien». Das schreibt die Armee am Samstag in einem veröffentlichten Morgenbericht.

Ukraine Krieg
Ukraine-Krieg: Ukrainische Soldaten mit einer britischen Panzerabwehrwaffe in der Nähe von Kiew. - Keystone

Das Militär behauptete, dass russische Soldaten «demoralisiert» seien. Sie würden fliehen und ihre Waffen zurücklassen. Diese Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

09.26: Wegen Ukraine-Kriegs verlängern die russischen Behörden die Flugverbote im eigenen Land und auf der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim.

Insgesamt elf Flughäfen im zentralen und südlichen Teil Russlands dürften bis 14. März nicht mehr angeflogen werden. Das teilte die Luftfahrtbehörde Rosawiazija am Samstag in Moskau mit.

Die russische Ostseeregion Kaliningrad werde weiterhin angeflogen, hiess es weiter. Dafür würden Flugrouten über neutrale Gewässer genutzt, weshalb die Flugzeit deutlich länger sei.

09.12: PayPal setzt seinen Dienst in Russland aus, wie «ntv» berichtet. Das Unternehmen schliesst sich damit vielen Finanz- und Technologiefirmen an, die ebenfalls ihren Betrieb in Russland eingestellt haben.

08.36: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj plant heute Samstag eine Konferenz mit dem US-Senat. Dabei will er um weitere Hilfe im Ukraine Krieg bitten, wie der Nachrichtensender «ntv» berichtet.

Ukraine Konflikt Wolodymyr Selenskyj
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht während einer Pressekonferenz (Archiv). - dpa

Die Konferenzschaltung ist für 15.30 deutscher Zeit angesetzt.

07.48: Das russische Militär hat eine Feuerpause für humanitäre Korridore in der ukrainischen Grossstadt Mariupol und für die Stadt Wolnowacha angeordnet.

Die Einstellung des Feuers trete um 8.00 Uhr (MEZ) in Kraft, damit Zivilisten die eingekesselten Städte verlassen können. Das teilte das russische Verteidigungsministerium am Samstag der Agentur Interfax zufolge mit.

APTOPIX Ukraine Tensions
Ein metallurgisches Werk ist am Rande der ukrainischen Stadt Mariupol. Die Hafenstadt steht seit Stunden unter russischer «Blockade». - keystone

«Die humanitären Korridore und Wege raus sind mit der ukrainischen Seite abgestimmt», teilte das Ministerium in Moskau mit.

06.10: Auch Samsung zieht aus dem Ukraine-Krieg Konsequenzen: Das Tech-Unternehmen stellt seine Lieferungen nach Russland vorerst ein. Dies teilte der Marktführer für Speicherchips, Smartphones und Fernsehern in einer per Mail verschickten Erklärung mit.

Armeechef rät zur Haltung eines Notvorrats

05.50: Armeechef Thomas Süssli ruft angesichts des Ukraine-Krieges die Schweizer Bevölkerung zur Gelassenheit auf. Derzeit sollte man nichts überstürzen, rät Süssli in einem Interview mit «Blick TV».

Es schade jedoch sicher nicht zu überlegen, wie eine gute Vorbereitung aussehen könnte. Wer einen Notvorrat halte, sei gut beraten. Zu empfehlen sei, für fünf Tage Essen und Trinken bereit zu haben. Pro Person wären neun Liter Wasser angebracht.

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Armeechef Thomas Süssli hält einen Notvorrat für alle Fälle für sinnvoll. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/ALESSANDRO DELLA VALLE

05.30: Während es in unzähligen Städten zu Protesten gegen den Ukraine-Krieg kommt, protestierten in Belgrad Russland-Unterstützer.

Rund tausend Kreml-Anhänger zogen durch die serbische Hauptstadt. Sie zeigten russische Flaggen und Bilder von Wladimir Putin. Viele skandierten Nato-feindliche Parolen und gaben die russischen Propaganda über eine «Entnazifizierung» wieder.

04.00: Ein Team des britischen TV-Senders «Sky News» ist in der Nähe von Kiew unter Beschuss geraten. Wie es auf der Website des Senders berichten, sei der Vorfall bereits am Montag passiert.

Im Video ist zu sehen, wie mehrere Kugeln das Auto des Teams treffen. Die Insassen gehen hinter den Türen in Deckung. Immer wieder hört man Schüsse aus automatischen Waffen und Aufpralle auf der Karosserie. Die Reporter und ihre Kameraleute können sich in ein nahe Lagerhaus retten.

Auch in ihrem sicheren Versteck sind Schüsse aus der Nähe zu hören. Nach mehreren Stunden wird das Team von der ukrainischen Polizei gerettet. Zwei Personen sind von den Kugeln getroffen worden, ihre Westen verhinderten aber Verletzungen oder gar den Tod.

Ukraine Krieg: Russland will Kiew und Charkiw umzingeln

03.45: Russische Truppen setzen nach ukrainischen Armeeangaben ihre Offensive gegen die Ukraine mit Luftunterstützung und dem Einsatz von Hochpräzisionswaffen fort.

Die Hauptanstrengungen der russischen Seite bestünden darin, die Städte Kiew und Charkiw zu umzingeln. Dies steht in einem in der Nacht zu Samstag veröffentlichten Bericht der ukrainischen Armee. Russische Truppen versuchten zudem weiter, die administrativen Grenzen der Regionen Luhansk und Donezk zu erreichen. Damit wollen sie einen Landkorridor von der von Russland annektierten Halbinsel Krim zu den Separatistengebieten schaffen.

03.30: Italiens Polizei hat Medienberichten zufolge im Zusammenhang mit Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs Güter russischer Oligarchen beschlagnahmt. Darunter auch eine Luxusjacht.

Die Guardia di Finanza habe das Boot «Lady M» im Hafen von Imperia in der nordwestitalienischen Region Ligurien festgesetzt. Dies berichteten die Nachrichtenagenturen Ansa und Adnkronos in der Nacht zu Samstag übereinstimmend. Demnach hat die Jacht einen geschätzten Wert von 65 Millionen Euro. In der Toskana sei die Villa eines anderen Oligarchen konfisziert worden.

03.20: Der strategisch wichtige Hafen von Mariupol steht nach tagelangen «rücksichtslosen» Angriffen unter russischer «Blockade». Dies teilte Bürgermeister Wadym Boitschenko über Telegram mit.

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Ein Haus in Mariupol, das durch Bombardierungen im Ukraine-Konflikt beschädigt worden ist. - Keystone

Mariupol liegt in der Nähe der früheren Frontlinie zwischen pro-russischen Separatisten aus der Ostukraine und der ukrainischen Armee. Die Einnahme der Hafenstadt würde einen Zusammenschluss der russischen Truppen mit Einheiten aus der Krim und dem Donbass ermöglichen.

02.50: Die USA und Finnland wollen ihre Sicherheitskooperation stärken. Finnland ist der EU-Staat mit der längsten Landesgrenze zu Russland. Das Land ist kein Nato-Mitglied, aber enger Partner des Militärbündnisses.

Ukraine Krieg: Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrat am Montag

02.25: Der UN-Sicherheitsrat kommt am Montag erneut zu einer Dringlichkeitssitzung zum Ukraine-Krieg zusammen.

Thema der von den USA und Albanien beantragten Sitzung sei die humanitäre Krise, hiess es am Freitag aus Diplomatenkreisen. Die Sitzung soll demnach um 15.00 Uhr (Ortszeit New York; 21.00 Uhr MEZ) beginnen.

00.45: US-Vizepräsidentin Kamala Harris wird angesichts des Kriegs in der Ukraine nach Polen und Rumänien reisen.

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