Zahlreiche russische Soldaten sind im Ukraine-Krieg bereits gefallen. Ihnen ist wohl nicht bewusst gewesen, dass sie in einen «echten Krieg» ziehen müssen.
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Russische Soldaten, nachdem sie in der Ukraine gefangen genommen wurden. - Twitter/@DefenceU

Das Wichtigste in Kürze

  • Zahlreiche russische Soldaten sind dem bisherigen Ukraine-Konflikt zum Opfer gefallen.
  • Die oft sehr jungen Männer sind sich wohl nicht bewusst gewesen, dass sie kämpfen müssen.
  • Denn die Angreifer ergeben sich freiwillig und sabotieren die eigenen Fahrzeuge.
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«Mama, ich habe Angst»: Der ukrainische Botschafter Sergiy Kyslytsya liest der UN die letzte SMS eines russischen Soldaten an dessen Mutter vor. Angeblich soll diese kurz vor dessen Tod im Ukraine-Krieg verfasst worden sein.

Darin soll der Mann geschrieben haben: «Mama, ich bin in der Ukraine. Hier wütet ein echter Krieg. Ich habe Angst

Und weiter: «Wir bombardieren all diese Städte, und nehmen sogar Zivilisten ins Visier. Uns wurde gesagt, dass sie uns willkommen heissen würden.»

Dem gefallenen Soldaten soll nicht klar gewesen sein, dass er tatsächlich kämpfen muss. Ob sich die Geschichte tatsächlich so zugetragen hat, kann nicht abschliessend bestätigt werden.

Ukraine-Krieg: Russische Soldaten werden zu Deserteuren erklärt

Doch auch zahlreiche weitere Berichte zeugen von der undenkbaren Situation, in der sich die russischen Soldaten derzeit befinden sollen. Es erhärtet sich der Verdacht, dass diese nicht wussten, dass sie in den Krieg ziehen müssen.

Auch die russische Zeitung «Nowaja Gaseta» berichtet darüber. Elena Abramova, die Mutter eines Betroffenen, sprach mit dem Medium. Ihr Sohn Pavel sei am 21. Februar an die belarussisch-ukrainische Grenze verlegt worden.

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Dieser russische Soldat wurde in der Ukraine als Kriegsgefangener festgenommen. Unter den Soldaten sollen sich auch 19-Jährige befinden.
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Auch dieser junge russische Soldat gilt im Ukraine Konflikt nun als Kriegsgefangener.

Zwei Tage später habe sich der Soldat erneut bei ihr gemeldet. Demnach sei ihnen von der Armee erzählt worden, dass sie illegal die Grenze von Belarus überschritten hätten.

Deshalb würden sie fortan als Deserteure gelten. Seither sei der Kontakt zu ihrem Sohn abgebrochen.

Offiziere töten im Ukraine-Krieg eigenen verwundeten Soldaten

Pavels Schicksal ist kein Einzelfall. Zahlreiche – meist noch sehr junge – russische Soldaten erzählen von ihrer prekären Situation. Auf der Facebook-Seite des ukrainischen Sicherheitsdiensts finden sich entsprechende Videos. In diesen berichten gefangen genommene russische Soldaten über die Gräueltaten ihrer Armee.

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Ein russischer Soldat erzählt, wie die russische Armee mit den eigenen Soldaten umgeht.
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Die gefangen genommenen russischen Soldaten versichern, dass sie nicht kämpfen wollten.

Demnach würden verwundete Soldaten von Offizieren getötet. Eine Beerdigung für die Gefallenen gebe es nicht.

Stattdessen würden die Opfer auf dem Schlachtfeld zurückgelassen werden. Inzwischen sollen bis zu 498 russische Soldaten im ursprünglich geplanten Blitzkrieg gestorben sein. Dies gab das Verteidigungsministerium in Moskau bekannt. Die Ukraine spricht von bis zu 9000 gefallenen russischen Soldaten.

Russische Truppen ergeben sich freiwillig

Weitere inhaftierte russische Soldaten nennen sich selbst «Kanonenfutter». Auch sie wussten angeblich nicht, dass sie tatsächlich in den Krieg ziehen müssen. Denn sie würden «friedliche Menschen töten».

Glauben Sie, dass die russischen Soldaten unter falschem Vorwand zum Einsatz in der Ukraine bewegt worden sind?

Auch der deutsche Militärexperte Carlo Masala äusserte sich im TV-Format «Markus Lanz». Er vermutet, dass die Soldaten «unter Vortäuschung falscher Tatsachen» in den Krieg geschickt worden seien.

Einen weiteren Fakt, der dafür spricht, liefert ein Pentagon-Bericht. Demnach ergeben sich zahlreiche russische Truppen im Ukraine-Krieg. Auch sollen sie ihre eigenen Fahrzeuge sabotiert haben, um nicht kämpfen zu müssen. Der Grossteil der Soldaten sei schlecht ausgebildet und auf einen grossflächigen Angriff nicht vorbereitet.

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