Die EU sprach den Flüchtlingen des Ukrainekriegs bereits ihre Unterstützung zu. Konkret kommt die Richtlinie zum Flüchtlingsschutz von 2001 zustande.
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Flüchtlinge aus der Ukraine. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Flüchtlinge aus der Ukraine sollen vorerst zwei Jahre in der EU bleiben können.
  • Die Menschen könnten damit einer Arbeit nachgehen und die Kinder könnten zur Schule gehen.
  • Damit kommt die Richtlinie zum Flüchtlingsschutz von 2001 erstmals zum Zuge.

Flüchtlinge aus der Ukraine sollen vorerst zwei Jahre lang in der Europäischen Union bleiben können: Das sieht ein Notfallplan der EU-Kommission vor, über den am Donnerstag die Innenminister der Mitgliedstaaten beraten sollen. Die Kommission nutzt erstmals Richtlinie zum Flüchtlingsschutz von 2001.

«Alle, die vor Putins Bomben fliehen, sind in Europa willkommen», erklärte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch in Brüssel. Dem Vorschlag zufolge sollen die aus der Ukraine geflüchteten Menschen vorläufige Aufenthaltstitel in der EU erhalten. Damit hätten sie für vorerst zwei Jahre auch das Recht zu arbeiten und die jeweilige Gesundheitsversorgung zu beanspruchen. Die Kinder könnten zur Schule gehen.

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Frauen aus der Ukraine warten am Bahnhof von Przemysl in Polen auf ihren Weitertransport. Foto: Michael Kappeler/dpa - dpa-infocom GmbH

Nach Kommissions-Angaben könnte der Schutzstatus um ein weiteres Jahr verlängert werden, sollte eine Rückkehr in die Ukraine unmöglich sein. Das Angebot soll auch für Migranten aus Drittländern gelten, die in der Ukraine Asyl beantragt oder einen Schutzstatus hatten.

830'000 Menschen flüchteten aus der Ukraine

Damit macht die Kommission erstmals Gebrauch von einer Richtlinie zum Flüchtlingsschutz von 2001. Diese wurde im Zuge des Jugoslawien-Krieges ausgearbeitet. Mindestens 15 EU-Länder müssen zustimmen, um sie zu aktivieren. Zu dem Innenministertreffen in Brüssel wird auch die deutsche Ressortchefin Nancy Faeser (SPD) erwartet.

Deutschland, Polen und andere Länder hatten den Flüchtlingen unbürokratischen Schutz in Aussicht gestellt. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR sind inzwischen über 830'000 Menschen aus der Ukraine in Nachbarländer geflohen.

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