Der Fahrdienst-Vermittler Uber erweitert sein Angebot in Deutschland mit einem neuen Premium-Dienst.
Die App des Fahrdienstvermittlers Uber. Foto: Britta Pedersen/zb/dpa
Die App des Fahrdienstvermittlers Uber. Foto: Britta Pedersen/zb/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zu den verfügbaren Modellen der Flotte gehören etwa die Mercedes E-Klasse, Jaguar I-Pace oder Audi A6, teilte der Betreiber der Mobilitätsplattform am Donnerstag mit.

Ab sofort können Nutzer zunächst in Berlin über den neuen Service «Uber Premium» Fahrten in Limousinen der gehobenen Mittel- und Oberklasse bestellen.

Zu den verfügbaren Modellen der Flotte gehören etwa die Mercedes E-Klasse, Jaguar I-Pace oder Audi A6, teilte der Betreiber der Mobilitätsplattform am Donnerstag mit. Der Preis liege etwa 60 Prozent über denen der Angebote «UberX» und «UberGreen».

Bereits vor der Fahrt könnten Kunden Präferenzen an den Fahrer übermitteln, etwa welche Raumtemperatur im Fahrzeug sie bevorzugen oder ob sie Interesse an Unterhaltung haben.

Wie bei den anderen Mobilitätsangeboten kommen professionelle Fahrer eines lizenzierten Mietwagenunternehmens zum Einsatz. Der Fahrpreis werde bereits vor Abschluss der Buchung angezeigt, unabhängig davon, ob sich längere Fahrtzeiten oder Umwege ergeben. In Berlin soll neben der Kartenzahlung alternativ auch Bargeld-Zahlung möglich sein.

In Deutschland steht Uber seit langem im Clinch mit der Taxi-Branche. Laut einer einstweiligen Verfügung des Landgerichts Köln aus dem Juli darf die Firma ihr traditionelles Angebot «Uber X» eigentlich nicht mehr zur Mietwagenvermittlung in Deutschland über die App offerieren - wegen monierter Verstösse gegen das Personenbeförderungsgesetz. Das Verbot gilt allerdings erst ab der Zustellung der Entscheidung an Uber in Amsterdam, die bislang noch nicht erfolgte.

Im Streit zwischen Taxi-Gewerbe und neuen Mobilitätsanbietern wünschen sich viele Menschen in Deutschland gravierende Änderungen der geltenden Rechtslage. In einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom kritisieren neun von zehn Befragten (89 Prozent), dass gesetzlich erzwungene Leerfahrten von Mobilitätsdiensten mit Fahrer die Umwelt unnötig belasten.

Bisher gilt für Mietwagen mit Fahrern - wie sie etwa Uber anbietet - eine Rückkehrpflicht: Diese müssen nach jeder Fahrt an den Hauptstandort zurückkehren und dürfen anders als Taxis nicht auf der Strasse auf Kunden warten. Acht von zehn Bundesbürgern (82 Prozent) fordern, dass diese gesetzliche Rückkehrpflicht schnellstmöglich aufgehoben wird.

Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hatte im Februar Eckpunkte für eine Reform des Personenbeförderungsgesetzes vorgelegt. Darin stand, dass die Rückkehrpflicht für Mietwagenfirmen mit Fahrern abgeschafft werden soll. In einem aktuellen Papier des Ministeriums ist von drei Optionen die Rede - die erste besagt, dass die Rückkehrpflicht für auftragslose Mietwagen erhalten bleibe. Alternativ heisst es, die Kommunen könnten Ausnahmen zulassen. Eine Aufweichung der Rückkehrpflicht wird von den Taxiverbänden entschieden abgelehnt.

Der Digitalverband Bitkom befürwortet dagegen eine weitreichende Änderung der Gesetzeslage: «Die Rückkehrpflicht im Personenbeförderungsgesetz ist völlig aus der Zeit gefallen und konterkariert aktuelle Anstrengungen der Politik für mehr Klimaschutz und weniger Verkehr», sagte Bitkom-Präsident Achim Berg.

Das Leerfahrten-Gesetz sei ein Klima-Killer und diene nur noch dazu, das Taxi-Gewerbe vor unliebsamer Konkurrenz zu schützen. «Die von der Bundesregierung eingesetzte Findungskommission sollte sich für ein modernes Personenbeförderungsgesetz einsetzen, das fairen Wettbewerb und damit Innovation ermöglicht.»

Der Taxi- und Mietwagenverband hatte zuvor Scheuer eindringlich gewarnt, bei der zentralen Frage der geplanten Reform des Fahrdienstmarktes den Forderungen der Digitalbranche nachzugeben. «Ohne Rückkehrpflicht ist das Taxi-Gewerbe tot», sagte Verbandschef Michael Müller der Deutschen Presse-Agentur.

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