Türkei: EU muss im Gasstreit «ehrlich» vermitteln
Die Türkei will, dass die EU im Gasstreit mit Griechenland vermittelt. Bisher habe sie es verpasst, alle Parteien an einen Tisch zu bringen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Türkei fordert die EU dazu auf, im Gasstreit mit Griechenland zu vermitteln.
- Dabei müsse sie eine «ehrliche Vermittlerrolle» einnehmen.
- Beim kommenden EU-Gipfel soll über mögliche Sanktionen gegen die Türkei gesprochen werden.
Der türkische Aussenminister Mevlüt Cavusoglu hat Brüssel vor dem EU-Gipfel dazu aufgefordert, im Gasstreit mit Griechenland zu vermitteln. Die EU müsse eine «ehrliche Vermittlerrolle» einnehmen, sagte Cavusoglu nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstag.
Die Türkei habe positive Signale gesetzt, etwa das Gas-Forschungsschiff «Oruc Reis» Mitte September zeitweise aus dem östlichen Mittelmeer heimbeordert, so Cavusoglu.
Die EU habe es jedoch verpasst, alle Parteien an einen Tisch zu bringen.
Türkische Regierung weist Vorwürfe zurück
Griechenland und Zypern werfen der Türkei vor, im östlichen Mittelmeer illegal Erdgasvorkommen zu erkunden. Die türkische Regierung weist die Vorwürfe zurück und vertritt den Standpunkt, dass die Erdgassuche rechtmässig ist. Bei dem EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag soll über mögliche Sanktionen gegen die Türkei wegen der Erdgaserkundungen gesprochen werden.
Das Gas-Forschungsschiff «Oruc Reis» hatte seine Erkundungen im östlichen Mittelmeer Ende November beendet und war in den türkischen Hafen zurückgekehrt. Das Schiff war mit kurzer Unterbrechung im September monatelang im östlichen Mittelmeer unterwegs. Südwestlich von Zypern sucht nach wie vor das türkische seismische Erkundungsschiff «Barbaros Hayrettin Pasa» nach Erdgas.
