In einem Regionalzug in Deutschland hat ein Mann am Mittwoch zwei junge Menschen mit einem Messer getötet. Ein Überlebender erzählt von Momenten der Todesangst.
Deutschland Zug
Bei der Messer-Attacke in einem Zug in Deutschland starben zwei Menschen, sieben weitere wurden verletzt. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Mittwoch kam es im Zug von Kiel nach Hamburg zu einer Messerattacke mit zwei Toten.
  • Der Angreifer wurde von der Polizei verhaftet und offenbar zuvor von Reisenden bekämpft.
  • Ein Augenzeuge erzählt: «Ich hatte Todesangst.»

Bei einer Messerattacke in einem Regionalexpress in Deutschland hatte ein 33-Jähriger am Mittwoch zwei Menschen getötet und sieben weitere teils schwer verletzt.

Die Polizei teilt am Donnerstagmorgen mit, dass es sich bei den Verstorbenen um eine 16-jährige Jugendliche und einen 19-jährigen Mann handelt. Die beiden sollen sich gekannt haben.

Nach Angaben der Polizei wurde der Mann, bei dem es sich um einen staatenlosen Palästinenser handelt, nach der Tat im Bahnhof von Brokstedt (D) gefasst. Die Hintergründe des Verbrechens waren demnach zunächst noch offen.

Im Zug sass auch der Unternehmer Christian Götzner (61). Er erzählt der «Bild» von den dramatischen Momenten.

«Ich hatte Todesangst! Er hat erst im anderen Zugabteil gewütet. Dann tauchte er bei uns auf, hob das Messer. Ein Reisender warf einen Koffer auf ihn», so Götzner.

Schleswig Holstein
Neun Krankenwagen fuhren nach dem Alarm zum Bahnhof Brokstedt. Die Zuginsassen rannten panisch aus dem Zug, berichtet ein Augenzeuge. - Keystone

Als um 14.55 Uhr bei der Feuerwehr der erste Notruf eingeht, wird sofort Gross-Alarm ausgelöst. Ein Rettungshubschrauber sowie neun Rettungswagen und drei Notärzte stürmen zum Tatort.

Der Zug stoppt schliesslich am Bahnhof Brokstedt (Schleswig-Holstein). «Wir sind alle panisch rausgerannt», erzählt Götzner. Kurz darauf nimmt die Polizei den Täter fest.

Täter-Staatsangehörigkeit bleibt bislang ein Rätsel

Am Abend teilte die Polizei mit, dass die Ermittlungen weiter andauerten. Vor Ort in Brokstedt seien die polizeilichen Massnahmen abgeschlossen, der Zug habe den Bahnhof mittlerweile verlassen.

Nach ersten vorläufigen Erkenntnissen war der mutmassliche Angreifer zuvor nicht als Extremist aufgefallen, doch sass er vor nur einer Woche in Untersuchungshaft. Wegen Sexual- und Gewaltdelikten soll er bereits mehrfach mit der Polizei zu tun gehabt haben.

Zug attacke deutschland
Die deutschen Ermittler sicherten am Mittwochabend noch Spuren am Bahnhof von Brokstedt (D). - Keystone

Mit Messer auf Zuggäste losgegangen

Polizeisprecherin Astrid Heidorn berichtete gegenüber den Medien am Abend über erste Erkenntnisse der Tat. Demnach gingen bei der Polizei um 14.55 Uhr mehrere Notrufe bei der Polizei ein, dass ein Mann mit Stichwaffe mitten im Zug Fahrgäste angegriffen hat.

«Der Zug ist dann in Brokstedt zum Stehen gekommen. Die ganze Szenerie hat sich auf den Bahnsteig verlegt. Von den Angegriffen haben wir derzeit zwei Tote, drei Schwerverletzte, vier Leichtverletzte. Der Täter selbst wurde auch verletzt festgesetzt.»

Täter Motiv Attacke
Das Motiv des mutmasslichen Täters ist noch unklar. - Keystone
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