Nach dem Tod der Queen wird Kritik laut: Junge Briten fordern eine kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte. Droht das Königreich zusammenzubrechen?
King Charles Queen
Nach dem Tod der Queen steht King Charles unter Druck: Die Monarchie-Kritik der Briten wird immer lauter. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Tod der Queen gab es in Grossbritannien mehrere Anti-Monarchie-Proteste.
  • Laut einem Experten möchte ein Viertel der Briten die Monarchie abschaffen.
  • Droht das Vereinigte Königreich mit King Charles nun zusammenzubrechen?
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Geradlinig, verbindlich und herzlich: Queen Elizabeth II (†96) beeindruckte mit ihrer Art jahrzehntelang. Ihr sympathischer Charakter verhalf der Queen zu grosser Unterstützung in der britischen Bevölkerung.

Nun liegt es an ihrem Sohn King Charles (73), das Vereinigte Königreich zusammenzuhalten. Das dürfte keine einfache Aufgabe werden, glaubt Grossbritannien-Experte Gerhard Dannemann.

Queen Charles
King Charles (73) ist der Nachfolger von Queen Elizabeth II (†96).
King Charles
Seine Aufgabe ist es, das Vereinigte Königreich zusammenzuhalten.
Charles Camilla
Charles und seine Gattin, Queen Consort Camilla.

Das zeigen alleine schon nur die jüngsten Geschehnisse auf der Insel. Die Stimmen der Monarchie-Kritiker werden lauter: Seit dem Tod der Queen ist es in verschiedenen Städten zu Protesten gekommen.

Laut Dannemann würde etwa ein Viertel der britischen Bevölkerung lieber in einer Republik leben. «Die meisten davon finden eine Monarchie nicht mehr zeitgemäss», erklärt der Professor für britische Wirtschaft und Politik auf Anfrage.

Milliarden für Royals, Existenzsorgen in der Bevölkerung

Gerade ein Teil der jüngeren Generation fordert immer wieder eine kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte. Für sie ist die Monarchie auf Kolonialismus, Imperialismus, Vergewaltigung und Hierarchien gebaut.

Anti-Monarchie-Protest
In Cardiff wurde am Wochenende gegen die Monarchie protestiert. - Keystone

Andere Briten stören sich an den hohen Kosten, die durch das Königshaus verursacht werden, sagt Dannemann: «Den Royals wird vorgeworfen, dass sie den Staat viel Geld kosten und dass der britische Hochadel nicht repräsentativ sei.»

Darum könne sich der Mittelstand oft nicht mit der Königsfamilie identifizieren. Während das Vermögen der Royals auf 28 Milliarden Pfund geschätzt wird, wüssten viele nicht, ob sie essen oder heizen sollen.

Wird die britische Monarchie nach dem Tod der Queen bestehen bleiben?

All diese Umstände sorgen im Moment für kritische Stimmen. Dennoch glaubt Dannemann nicht, dass die Monarchie mit King Charles abgeschafft werden wird. Denn: Seit die Queen gestorben ist, nimmt die Beliebtheit von Charles bei den Briten fast täglich zu.

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