Tirol: Berggänger schreit wegen Kamera – Heli rückt aus
In Tirol rief ein deutscher Wanderer um Hilfe – doch der Rettungseinsatz galt nur seiner teuren Kamera.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Deutscher verlor beim Fotografieren seine Spiegelreflexkamera und schrie um Hilfe.
- Polizei und Helikopter suchten stundenlang, bis der Mann unverletzt bei der Alm eintraf.
- Die Kamera wurde stark beschädigt, der Wanderer blieb unverletzt.
Ein vermeintlicher Rettungseinsatz endete am Sonntagabend in Oberperfuss (Tirol) skurril: Die Polizei samt Alpinpolizisten rückte aus, weil ein 58-jähriger Deutscher um seine teure Spiegelreflexkamera zu trauern schien. Wanderer hatten zuvor seine verzweifelten Schreie vom Rosskogel bis zur Krimpenbachalm gehört und die Einsatzkräfte alarmiert.
Gegen 19.10 Uhr ging die Meldung ein: Mehrere Personen hätten laute Schreie aus dem Bereich zwischen Berggipfel und Alm gehört. Da es rasch dunkel wurde, startete der Polizeihelikopter «Libelle Tirol» einen Suchflug – zunächst ergebnislos, wie die Polizei mitteilte.
Währenddessen machten sich Beamte der Polizeiinspektionen Fulpmes und Kematen gemeinsam mit Alpinpolizisten auf den Weg zu den Zeugen. Diese berichteten, sie hätten zunächst einen lauten Schrei gehört, dann einen dumpfen Knall, gefolgt von einem weiteren Schrei. Mit Ferngläsern konnten sie jedoch nichts erkennen, weshalb sie die Polizei verständigten.
Spiegelreflexkamera überlebte den Absturz in Tirol nicht
Erst gegen 21 Uhr klärte sich die Lage: Von der Krimpenbachalm aus sichteten die Einsatzkräfte eine Lichtquelle am Berg, die sich näherte. Es war der absteigende 58-Jährige selbst, der mit einer Taschenlampe die Alm erreichte.
Er erklärte, dass ihm beim Sonnenuntergang-Fotografieren seine mehr als 10'000 Euro teure Spiegelreflexkamera aus der Hand gefallen sei. Dabei habe er wiederholt lautstark geschrien – ohne zu ahnen, dass seine Schreie einen Helikoptereinsatz auslösen würden.

Die Polizei berichtete, der Mann habe den Helikopter zwar bemerkt, aber nicht vermutet, dass dieser seinetwegen im Einsatz sei. Schlussendlich konnte der Einsatz abgebrochen werden: Der 58-Jährige stieg unverletzt zu seinem Auto bei der Inzinger Alm ab.
Seine Spiegelreflexkamera überlebte den Absturz jedoch nicht unbeschadet und wurde stark beschädigt.