Tiroler Wirt weigert sich, vegane Gerichte zu kochen – Kritik

Anna Baumert
Anna Baumert

Österreich,

In einer Hütte in Österreich kommen keine veganen Gerichte auf den Tisch. Das sorgt für Kritik.

Hütte
Die Johannishütte in Österreich serviert keine veganen Speisen. - Instagram

Das Wichtigste in Kürze

  • Sich pflanzlich zu ernähren, ist mittlerweile vielerorts möglich.
  • Ein Hüttenwirt in Tirol weigert sich allerdings, vegan zu kochen.
  • Das sei ihm «zu viel Aufwand». Veganer können in seiner Hütte Beilagen essen.

Immer mehr Menschen ernähren sich vegetarisch oder vegan. Rund fünf Prozent der Schweizerinnen und Schweizer verzichten inzwischen auf Fleisch.

Auch in unserem Nachbarland Österreich wird die pflanzliche Ernährung immer beliebter. In der Johannishütte in Osttirol ist dieser Trend allerdings noch nicht angekommen.

Im Gegensatz zu anderen Berghütten werden dort nur Speisen mit tierischen Produkten angeboten, wie die «Tiroler Tageszeitung» berichtet.

Vegan kochen «zu viel Aufwand»

Der Wirt der Johannishütte, Leonhard Unterwurzacher, empfindet die Debatte über vegane Ernährung als ermüdend. Der Aufwand, vegane Gerichte zuzubereiten, ist ihm zu hoch.

Für Menschen mit Laktose- und Glutenunverträglichkeiten gibt es in der Hütte des Deutschen Alpenvereins jedoch spezielle Gerichte. «Die können ja nichts dafür», so Unterwurzacher.

«Aber ein Veganer sucht sich das selber aus. Da extra kochen ist mir zu viel Aufwand.»

Dennoch seien vegane Gäste in der Hütte, die ein beliebter Ausgangspunkt für Touren zum Grossvenediger ist, willkommen. Zu essen kriegen sie Beilagen – zum Beispiel Kartoffeln, Pommes Frites oder Reis.

Ein weiterer Grund, warum der Wirt sich gegen vegane Gerichte sträubt: Die Verwendung lokaler tierischer Produkte trage dazu bei, die regionale Wirtschaft zu unterstützen.

Findest du, dass Hütten vegane Gerichte anbieten sollten?

Auf der Speisekarte heisst es: «Da wir diese kleinstrukturierte Land- und Almwirtschaft erhalten wollen, kochen wir nicht vegan

Von Gemüsebauern gibt es Kritik

Der Obmann der Tiroler Gemüsebauern, Stefan Müssigang, kritisiert diese Begründung. «Ich finde es schade, dass der Wirt das so formuliert hat», sagt er.

«Denn damit entsteht der Eindruck, nur Milch und Fleisch würden kleinstrukturierte Landwirtschaft sichern.»

In Wahrheit lebe das Tirol aber von seiner Vielfalt. «Von der Alm- und Viehwirtschaft genauso wie von Obst- und Gemüsebauern», so Müssigang.

Er findet, die Landwirtschaft müsse zusammenhalten: «Ganz gleich, ob bei Milch, Fleisch, Obst oder Gemüse.»

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Kommentare

User #6274 (nicht angemeldet)

Er verliert halt veganer gäste. Tirol da kommt mit währschafte küche in den sinn. Salat gibt bestimmt. Jammervolk. Steh für freie marktwirtschaft

User #3382 (nicht angemeldet)

Wegen 5 prozent würde ich mich auch nicht kümmern. Ausserdem sein Laden wenns nicht passt weitergehen

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