«Tatort» hat Sommerpause – ein Rückblick
Deutschlands beliebteste Fernsehreihe «Tatort» geht in Sachen Erstausstrahlungen in die Sommerpause – ein Rückblick.

Das Wichtigste in Kürze
- Zwischen Neujahr und Mitte Juni standen 22 neue Tatort-Filme im Programm des Ersten.
- Kaum ein Fernsehformat wird so viel diskutiert wie der ARD-Sonntagskrimi.
Was ist bloss beim «Tatort» los? Kaum ein Fernsehformat wird so viel diskutiert wie der ARD-Sonntagskrimi. Leidenschaftlich tauschen sich Millionen über die Fälle aus.
Zwischen Neujahr und Mitte Juni standen 22 neue Filme im Programm des Ersten. Seit dem Start der Reihe 1970 waren es die Folgen 1078 bis 1099. Drei Fälle stiessen auf besonders viel Resonanz.
Der Dresdner Serienmörder-Thriller «Das Nest» (28. April) setzte sich beispielsweise beim viel gelesenen «Tatort-Blog» an die Spitze der Rangliste aller Fälle überhaupt.
Auch das Pflegerinnendrama «Anne und der Tod» (19. Mai) aus Stuttgart faszinierte viele Menschen. Die oft eher skeptische «taz» jubelte zum Beispiel: «Diese Folge wird das Jahr überdauern, so irre gut ist sie.»
Lob gab es vor allem für die Darstellung der Episodenhauptfigur Anne (Katharina Marie Schubert). Auch das Drehbuch (Wolfgang Stauch), Regie (Jens Wischnewski) und Schnitt (Barbara Brückner) wurden gelobt. Der Film ist ein Verhörkrimi mit geschickten Rückblenden.
Einschätzung von «Tatort»-Experte François Werner
Auch der «Tatort»-Experte François Werner sieht «Anne und der Tod», «Das Nest» und den Murot-Krimi als Highlights des ersten Halbjahres. Daneben würde er noch den Schwarzwald-Krimi «Für immer und dich» (10. März) von Julia von Heinz nennen und den Franken-Thriller «Ein Tag wie jeder andere» (24. Februar).
Schwer tut sich Werner aber mit dem Überschwang, der «Tatort» werde «wieder besser». Es gebe nach wie vor viel «normale Krimikost», etwa aus Köln, oder die quotenstarken, aber stets klamaukigen Münster-Krimis. «Das wird eben gern geschaut, selbst wenn da für viele Fans die Luft raus ist.»
Allerdings gebe es zurzeit auch nicht so viele gefühlte «Experimental-«Tatorte»», die so polarisierend sind. Wie etwa 2017 der in Mundart improvisierte «Babbeldasch» oder 2018 der schnittlose Schweizer One-Take «Die Musik stirbt zuletzt».
Personalien für die Zukunft in Tatort verkündet
Personalien für die Zukunft wurden mehrere verkündet: So stellte der Saarländische Rundfunk sein neues Team Hölzer und Schürk mit den Schauspielern Vladimir Burlakov und Daniel Strässer vor. Zum Ensemble gehören auch zwei Kommissarinnen (Brigitte Urhausen und Ines Marie Westernströer) sowie eine Rechtsmedizinerin (Anna Böttcher).
Das Schweizer Fernsehen lässt derweil ab 2020 in Zürich statt Luzern ermitteln: Die neuen Ermittlerinnen heissen Isabelle Grandjean und Tessa Ott (Anna Pieri Zuercher und Carol Schuler).