Nähe zu Golfplätzen erhöht Risiko an Parkinson zu erkranken
Eine neue Studie zeigt: Wer in der Nähe von Golfplätzen wohnt, hat ein deutlich höheres Parkinson-Risiko. Pestizide im Trinkwasser spielen eine zentrale Rolle.

Das Leben in unmittelbarer Nähe zu Golfplätzen kann das Risiko für Parkinson signifikant erhöhen. Forschende des Rochester Epidemiology Project fanden nämlich Folgendes heraus:
Menschen, die nahe einem Golfplatz wohnen, weisen ein um 126 Prozent höheres Risiko für Parkinson auf. So berichtet es «HNA».
Pestizidbelastung als Ursache
Die Pestizidbelastung, die auf Golfplätzen in den USA bis zu 15-mal häufiger eingesetzt werden als in Europa, steht im Fokus.
Diese Chemikalien gelangen ins Grundwasser und können das Trinkwasser der Anwohnenden belasten.

Mit jeder Meile Entfernung zum Golfplatz nimmt das Risiko um neun Prozent ab. Besonders in Städten ist der Zusammenhang zwischen Nähe zu Golfplätzen und Parkinson-Risiko ausgeprägt.
Trinkwasserqualität als entscheidender Faktor
Die Studie untersuchte über 5500 Personen in Süd-Minnesota und West-Wisconsin. Wer sein Trinkwasser aus Grundwasser in Golfplatznähe bezieht, trägt fast doppelt so hohes Risiko, an Parkinson zu erkranken.
In Regionen mit gefährdetem Grundwasser steigt das Risiko um 82 Prozent. Besonders gefährdet sind Menschen, die Wasser aus städtischen Versorgungssystemen mit flachen Brunnen in Golfplatznähe nutzen.
Die Forschenden betonen, dass die Ergebnisse keinen endgültigen Beweis für einen kausalen Zusammenhang liefern. Sie sehen jedoch einen klaren Hinweis darauf, dass Pestizide und Wasserqualität als Risikofaktoren für Parkinson stärker berücksichtigt werden sollten.
Symptome, Ursachen und Forschung
Morbus Parkinson ist nach Alzheimer die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. Typische Symptome sind Zittern, verlangsamte Bewegungen, Muskelsteifheit und Gleichgewichtsstörungen, wie das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen erklärt.
Die Ursache liegt im fortschreitenden Verlust dopaminproduzierender Nervenzellen im Hirnstamm. Erst wenn rund die Hälfte dieser Zellen abgestorben ist, treten die Symptome auf.
Forschende suchen intensiv nach Biomarkern für eine frühzeitige Diagnose. Auch die Rolle von genetischen Faktoren, Entzündungen und dem Darmmikrobiom steht im Fokus der aktuellen Forschung, wie «HNA» berichtet.