Die Grünen treten dafür ein, die Tabakentwöhnung zur Kassenleistung zu machen.
Tabak
Sind E-Zigaretten tatsächlich eine Ausstiegshilfe bei der Tabaksucht? - dpa/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Drogen-Expertin Kappert-Gonther fordert Konsequenzen aus Gerichtsurteil .
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Es sei «unverständlich, dass Arzneimittel, die bei der Überwindung der Nikotinabhängigkeit helfen können, nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung bezahlt werden dürfen», sagte die drogenpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Kirsten Kappert-Gonther, dem Berliner «Tagesspiegel» (Samstagausgabe).

Hintergrund der Grünen-Forderung ist ein kürzlich gefälltes Urteil des Bundessozialgerichts. Danach haben Raucher auch künftig keinen Anspruch darauf, von den gesetzlichen Kassen Medikamente zur Nikotinentwöhnung bezahlt zu bekommen. Die Richter argumentierten, der Gesetzgeber habe Nikotin-Ersatzarznei zulässig denjenigen Medikamenten zugeordnet, die - wie etwa Appetitzügler oder Potenzmittel - vorrangig einer Steigerung der Lebensqualität dienten.

Dass es daneben auch gesundheitliche Gründe geben könne, mache diese Einordnung nicht unzulässig, befanden das Gericht. Zudem gebe es auch Studien, die den Zusatznutzen von Nikotin-Ersatzarznei anzweifeln.

Pro Jahr kämen in Deutschland mehr als 100.000 Menschen durch die Folgen des Rauchens zu Tode, sagte Kappert-Gonther. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) müsse dafür sorgen, «dass das unsinnige Verbot aus dem Gesetz gestrichen wird». Kostenerstattung sei ein «entscheidender Faktor für die Effektivität der Rauchentwöhnung».

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