«SZ»: Telegram sperrt mehr als 60 Kanäle

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Deutschland,

Telegram hat den Ruf, jegliche Inhalte ohne Moderation zuzulassen. Nun hat der Kommunikationsdienst hat Dutzende Kanäle gesperrt - auf Druck von der Bundesregierung.

Nach Hetze und Gewaltaufrufen in Chatgruppen hat die Bundesregierung Kontakt zum Kommunikationsdienst Telegram hergestellt. Foto: Fabian Sommer/dpa
Nach Hetze und Gewaltaufrufen in Chatgruppen hat die Bundesregierung Kontakt zum Kommunikationsdienst Telegram hergestellt. Foto: Fabian Sommer/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Als Reaktion auf Druck von der Bundesregierung hat der Kommunikationsdienst Telegram einem Zeitungsbericht zufolge Dutzende Kanäle gesperrt.

Dazu zähle auch der des rechtsradikalen Verschwörungserzählers Attila Hildmann, berichtete die «Süddeutsche Zeitung» unter Berufung auf Sicherheitskreise. Die Schliessung sei auf Druck des Innenministeriums und des Bundeskriminalamts (BKA) zurückzuführen. Das BKA habe entsprechende Lösch-Ersuchen an Telegram versandt, 64 seien bisher berücksichtig worden.

Falschinformationen und verhetzende Inhalte

Nach Hetze und Gewaltaufrufen in Chatgruppen hatte die Bundesregierung Kontakt zu Telegram hergestellt. Ein erstes Gespräch hatte es Anfang Februar gegeben. Telegram hat den Ruf, jegliche Inhalte ohne Moderation zuzulassen. Die Grösse von Gruppen oder das Weiterleiten von Nachrichten sind so gut wie nicht beschränkt. Das hat vor allem während der Pandemie Akteure angezogen, die auf Plattformen wie Youtube oder Facebook wegen Falschinformationen oder verhetzenden Inhalten gesperrt wurden. Über Telegram organisieren sich teils radikale Gegner der Corona-Politik.

Dem «SZ»-Bericht zufolge gab es am Donnerstag ein zweites Gespräch auf Arbeitsebene. Die Bundesregierung und Telegram wollten «weiterhin in einem engen Austausch bleiben», hiess es demnach im Anschluss. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte der Zeitung am Freitag: «Telegram darf nicht länger ein Brandbeschleuniger für Rechtsextreme, Verschwörungsideologen und andere Hetzer sein.» Morddrohungen und andere gefährliche Hass-Nachrichten müssten gelöscht werden und deutliche strafrechtliche Konsequenzen haben. Die erste grössere Löschaktion sieht Faeser nun als Erfolg des Drucks auf Telegram. «Das Bundeskriminalamt hat die Ermittlungen deutlich verstärkt.»

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