Der Chef einer russischen Sushi-Kette lancierte eine neue, harmlose Werbekampagne. Das Ergebnis: Morddrohungen und Druck von ganz Rechts!
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Eine russische Sushi-Kette verwickelte sich mit Werbung in einen Rassismus-Skandal. - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine russische Sushi-Kette lancierte eine neue Werbekampagne mit einem Afroamerikaner.
  • Der Inhaber der Kette wurde danach mit Morddrohungen von Ultra-Rechten überhäuft.
  • Die Folge: Der Sushi-Chef entschuldigte sich sogar öffentlich für die Kampagne.
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Ein dunkelhäutiger Mann, umgeben von drei slawischen Frauen. Sie alle bedienen sich an diversen Sushi-Spezialitäten. Mit diesem harmlosen Plakat warb eine russische Sushi-Lieferkette Mitte August für ihr Geschäft.

Es läuft einiges schief in Russland. Leider kein Witz: Einer rechtsradikalen Gruppe stiess diese Kampagne nämlich sauer auf.

Morddrohungen wegen Werbe-Aktion

Vladislav Pozdnyakov hat die neue Werbekampagne auf Social Media geteilt und in der ultrarechten Szene an den Pranger gestellt. Pozdnyakov ist der Anführer der nationalistisch frauenfeindlichen Bewegung mit dem Namen «Männerstaat».

Pozdnyakov und seine Anhänger teilten daraufhin die Social-Media-Profile der mitwirkenden Frauen und outeten sie. Was Drohungen zur Folge hatte.

Auch vor negativen Bewertungen der Sushi-Kette auf jeglichen Plattformen schreckte der Anführer nicht zurück. Die Krönung der Hetz-Aktion waren Morddrohungen gegen den Inhaber der Kette – Konstantin Zimen.

Dieser wollte und konnte dem riesigen Druck nicht standhalten und entfernte die Anzeige. Es folgte sogar eine öffentliche Entschuldigung Zimens, wie das Portal «VC.ru» berichtet.

«Im Namen des gesamten Unternehmens möchten wir uns entschuldigen, dass wir die Öffentlichkeit mit unseren Fotos beleidigt haben. Wir haben alle Inhalte, die diese Aufregung verursacht haben, entfernt.» Dies schrieb Ziemen auf Instagram. Wohl unter grossem Druck.

LGBT-Familie verlässt Russland

Weiter entschuldigte sich Zimen dafür, die russische Nation und Russen im Allgemeinen beleidigt zu haben. Erst kürzlich hatte eine russische Bio-Lebensmittelkette mit einer LGBT-Familie geworben. Auch dieses Unternehmen zog seine Kampagne mit einer öffentlichen Entschuldigung zurück.

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Eine russische LGBT-Familie musste nach einem Werbe-Auftritt das Land verlassen. - Keystone

Die gleichgeschlechtliche Familie aus der Bio-Werbung hat Russland wegen Morddrohungen verlassen. Der rechtsradikale Anführer Pozdnyakov wurde 2018 wegen Anstiftung zum Frauenhass zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Knapp ein Jahr danach wurde das Urteil wieder aufgehoben.

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