Durch den Klimawandel begünstigte Waldbrände vernichten weltweit doppelt so viel Baumbestand wie noch vor 20 Jahren.
2021 war eines der schlimmsten Waldbrand-Jahre
2021 war eines der schlimmsten Waldbrand-Jahre - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • 2021 war eines der schlimmsten Waldbrand-Jahre seit der Jahrhundertwende.
  • Im Vergleich zu Anfang der 2000er werden doppelt so viele Bäume durch Brände vernichtet.
  • Seit 2001 verbrennen jährlich zusätzlich drei Millionen Hektar Wald durch Feuer.

Es sind keine schönen Zahlen, welche eine neue Studie zu Waldbränden veröffentlicht hat: Jede Minute wird eine Fläche von 16 Fussballfeldern durch Feuer zerstört. Dies geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie der US-Universität Maryland hervor.

Die Studie ergab, dass seit 2001 jedes Jahr schätzungsweise zusätzlich drei Millionen Hektar Wald durch Feuer vernichtet werden. Das entspricht einer Fläche so gross wie Belgien. Der grösste Baumverlust findet demnach in den borealen Wäldern statt, die einen Grossteil Russlands, Kanadas und Alaskas bedecken und zu den grössten Kohlenstoffspeichern der Welt gehören.

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Rund 500 Feuerwehrleute waren im Einsatz.
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Noch bis Sonntag werden im Südwesten des Landes wieder Temperaturen bis 40 Grad erwartet,
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Mehr als 3800 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. In der Gemeinde Belin-Béliet wurden 16 Häuser zerstört.

Die Daten zeigen, dass 2021 eines der schlimmsten Waldbrand-Jahre seit der Jahrhundertwende war. Weltweit gingen 9,3 Millionen Hektar Baumbestand verloren. Das ist mehr als ein Drittel des gesamten Baumverlustes im vergangenen Jahr, wie die von der Universität Maryland, Global Forest Watch und dem World Resources Institute erhobenen Daten zeigen. Weitere Faktoren waren Waldrodung und Schädlinge.

Klimawandel wahrscheinlich Hauptursache

Die Forscher nutzten Satellitenbilder für ihre Arbeit und berücksichtigten Brände, welche die gesamten oder den grössten Teil der Baumkronen abtöten und langfristige Veränderungen der Waldstruktur und Bodenchemie verursachen.

In Westeuropa gab es im Jahr 2022 so viele Brände wie nie zuvor, wie der EU-Satellitenüberwachungsdienst vergangene Woche mitgeteilt hatte. In Frankreich, Spanien und Portugal gingen zehntausende Hektar Wald verloren.

Den Forschern zufolge ist der Klimawandel wahrscheinlich eine «Hauptursache» für die zunehmenden Brände. Extreme Hitzewellen, die Wälder austrocknen, sind heute fünfmal wahrscheinlicher als vor 150 Jahren.

Die Waldbrände wiederum führen zu mehr Emissionen, welche die Erderwärmung weiter verstärken und weitere Brände in einem «Rückkopplungseffekt» noch wahrscheinlicher machen.

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