Stilles Gedenken – Mannheim (D) erinnert an getöteten Polizisten
Hunderte versammelten sich zum Gedenken an den getöteten Beamten in Mannheim. Mehrere Kundgebungen sind geplant.

Das Wichtigste in Kürze
- Auf dem Mannheimer Marktplatz wurde des verstorbenen Polizisten Rouven Laur gedacht.
- Deutschlands Bundespräsident Steinmeier sowie hunderte weitere Menschen nahmen teil.
- Der Beamte war vor einer Woche tödlich verletzt worden.
Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am Freitag auf dem Mannheimer Marktplatz des tödlich verletzten Polizisten Rouven Laur gedacht.
Steinmeier, Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) hielten um 11.34 Uhr in stiller Trauer inne. Auch die Eltern des getöteten Polizisten sowie weitere Angehörige nahmen an dem Gedenken teil. Die Polizei Baden-Württemberg hatte zu der Gedenkminute aufgerufen.
Am Freitag voriger Woche hatte ein Afghane Mitglieder der islamkritischen Bewegung Pax Europa sowie den Beamten mit einem Messer verletzt. Laur starb am Sonntag an seinen Verletzungen.
Applaus nach der Gedenkminute
Steinmeier legte am Tatort ein Blumengebinde nieder. Auf dem Platz in der 300'000-Einwohner-Stadt kamen Hunderte Menschen zusammen, um des Mannes zu gedenken. Eine Polizeisprecherin sprach von 1500 bis 2000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Nach der Gedenkminute brandete auf dem Marktplatz zudem Applaus auf. Landesweit verharrten zum gleichen Zeitpunkt Polizisten in stiller Trauer.
In Mannheim erwiesen Dutzende Polizistinnen und Polizisten ihrem Kollegen den Respekt. Rund 50 Beamte des Polizeipräsidiums Mannheim stellten sich vor dem Blumenmeer auf dem Marktplatz auf und gedachten ihres verstorbenen Kollegen.
Mehrere Demonstrationen geplant
Am Nachmittag waren in Mannheim mehrere Demonstrationen und Kundgebungen geplant. Um 16.30 Uhr soll es eine Kundgebung unter dem Motto «Mannheim steht zusammen – für Demokratie und Vielfalt» geben.
Um 18.00 Uhr will die AfD ebenfalls auf dem Marktplatz unter anderem gegen Islamismus demonstrieren. Zeitgleich soll eine Gegendemonstration der Antifa stattfinden.
Um 17.30 Uhr war ausserdem eine Demo des Bündnisses «Mannheim gegen Rechts» gegen die AfD-Kundgebung geplant.

Ob die AfD tatsächlich auf dem Marktplatz demonstrieren darf, war zunächst aber noch unklar. Am Donnerstag gab das Verwaltungsgericht Karlsruhe einem Eilantrag der AfD gegen eine Allgemeinverfügung der Stadt statt. Danach sind Veranstaltungen wie Demonstrationen auf dem Marktplatz derzeit verboten.
Die Stadt hatte am Dienstag den Marktplatz vorläufig zum Gedenkort für den toten Polizisten erklärt und Kundgebungen verboten. Sie legte Beschwerde gegen den Beschluss des Verwaltungsgerichts ein. Die Stadt sieht für die Demo den nahegelegenen Paradeplatz vor.