Stierkampf: Frankreich diskutiert über Verbot
Die Forderung, den Stierkampf zu verbieten, schlägt in Frankreich hohe Wellen. Im Parlament zeichnet sich eine heisse Debatte ab.

Das Wichtigste in Kürze
- In Frankreich tobt derzeit eine heisse Debatte über ein Verbot von Stierkämpfen.
- Der Linksabgeordnete Aymeric Caron hatte sich mit seiner Forderung ins Rollen gebracht.
- Der Stierkampf hat vor allem in Südfrankreich eine lange Tradition.
Der Linksabgeordnete Aymeric Caron fordert ein Verbot von Stierkämpfen in Frankreich. Der 50-Jährige begründet seine Forderung mit dem Leid, dass den Tieren zugefügt wird, bevor sie getötet werden. «Ist das nun Kunst oder Folter?», fragt er die Befürworter.

Laut Umfragen pflichten ihm 77 Prozent der Franzosen bei. Dennoch geniesst der Stierkampf vor allem in Südfrankreich und der Gascogne-Region noch immer grosse Beliebtheit. Wie «Watson» schreibt, ist es eine gelebte Tradition und wird als kulturelles Brauchtum verteidigt.
Laut dem Stadtrat der kommunistischen Partei in Nîmes, Vincent Bouget, ist ein Stier von Natur aus kampfwillig. Er sieht deshalb nichts Verwerfliches.
Stierkampf: Parlament berät über Verbot
Der Vorstoss wird jetzt im Parlament beraten. Es deutet sich eine harte Debatte an, die auf beiden Seiten für erhitzte Gemüter sorgen dürfte. Die Renaissance-Partei von Präsident Emmanuel Macron hat Stimmfreigabe beschlossen. Der Staatschef wolle den Bürgern nach den Corona-Massnahmen nicht schon wieder ein neues Verbot auferlegen.