Die Aktien von Spotify sind abgestürzt, nachdem die Musik-Plattform niedrigeres Wachstum vorhergesagt hat.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Streaming-Dienst-Chef: Auswirkungen der Rogan-Kontroverse noch nicht messbar.

Die Aktien des Streaming-Diensts fielen am Mittwoch im nachbörslichen Handel um 10,9 Prozent. Zuvor hatte das Unternehmen prognostiziert, dass die Bruttogewinnmarge im ersten Quartal 2022 von 26,5 Prozent auf 25 Prozent sinken würde. Ausserdem rechnet Spotify in diesem Zeitraum mit einem Zuwachs von nur drei Millionen Premium-Abonnenten.

Diese Ankündigung bedeutet ein deutlich geringeres Wachstum als in den vergangenen Quartalen. Für das abgelaufene Quartal hatte das Unternehmen noch solide Zuwächse bei den monatlich aktiven Nutzern vermeldet. Insgesamt kommt der Dienst nun auf 180 Millionen Premium-Abonnenten, was den früheren Prognosen entsprach. Das Unternehmen meldete zudem einen Quartalsverlust von 39 Millionen Euro bei einem Umsatzanstieg von 24 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro.

Spotify verwies auf «eine anhaltende Dynamik in unserem Abonnementgeschäft und aussagekräftige Werbeergebnisse». Die Nutzung der öffentlich in die Kritik geratenen Podcast-Sparte sei «weiterhin stark».

Zuletzt hatten prominente Musiker wie Neil Young und Joni Mitchell ihren Rückzug von der Plattform verkündet, weil sie Spotify vorwarfen, zu wenig gegen Fehlinformationen in der Corona-Pandemie zu tun. Konkret begründete Young seinen Rückzug mit Spotifys Weigerung, den Podcast des umstrittenen US-Comedian Joe Rogan aus dem Programm zu nehmen. Spotify-Chef Daniel Ek kündigte daraufhin an, Hörern von Corona-Podcasts künftig einen Hinweis zu weiterführenden Informationen über die Pandemie anzubieten.

Am Mittwoch verteidigte Ek die späte Reaktion seines Unternehmens. «Wir versuchen, ein Gleichgewicht zwischen kreativem Ausdruck und der Sicherheit unserer Nutzer herzustellen», sagte er. «Wir ändern unsere Richtlinien nicht aufgrund eines einzelnen Urhebers, noch ändern wir sie aufgrund eines Medienzyklus oder eines Anrufs von irgendjemandem», sagte er. «Unsere Richtlinien wurden sorgfältig mit dem Input zahlreicher interner und externer Experten in diesem Bereich verfasst.» Ek sagte zudem, es sei «zu früh», um die Auswirkungen der Rogan-Kontroverse auf sein Geschäft zu beurteilen.

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