Slowakischer Premier kritisiert EU-Russland-Politik
Der slowakische Regierungschef Fico übt Kritik an der Ukraine- und Russland-Politik der EU.

Der linksnationale slowakische Regierungschef Robert Fico hat in einem TV-Interview erneut die Ukraine- und Russland-Politik der EU kritisiert. Im Unterschied zum Grundtenor der meisten EU-Gipfeltreffen wünsche er sich keine Niederlage Russlands, sondern ein Verhindern eines neuerlichen grossen Krieges. Der Ukraine-Krieg sei «nicht unser Krieg», sagte er.
Das Gespräch fand anlässlich des alljährlichen Gedenkens an die Schlacht am Duklapass 1944 statt, die die Befreiung der Slowakei von der nationalsozialistischen Vorherrschaft durch die Rote Armee einleitete. Dabei handelte es sich um die grösste und blutigste Schlacht auf dem Gebiet der heutigen Slowakei während des Zweiten Weltkrieges, wobei die angreifende Rote Armee den weitaus grössten Blutzoll erbrachte.
Deshalb sei es falsch, immer mehr Denkmäler für gefallene sowjetische Soldaten zu entfernen. Ihn erschrecke, «wie leichtfertig heute wieder mehr über Krieg als über Frieden gesprochen» werde.
Gedanken zur aktuellen Politik
«Auf EU-Gipfeln wird darüber geredet, wie Russland zu besiegen sei. Ich weiss nicht, ob sich diese Leute bewusst sind, was Krieg bedeutet. Vielleicht sollte jemand kommen und der Öffentlichkeit mehr darüber berichten, was für ein entsetzliches Leiden das damals war.» So etwas dürfe sich nicht wiederholen, mahnte er und versprach seinen Wählern, er werde die Slowakei nie in ein «Kriegsabenteuer» hineinziehen lassen, solange er Premier sei.