Serie gewaltsamer Proteste nach Unfalltod von 16-jährigem Siedler
In Israel wird seit dem Tod eines 16-jährigen Siedlers immer wieder protestiert. Regierungschef Netanjahu versprach den Eltern die Aufklärung des Vorfalls.

Das Wichtigste in Kürze
- In Israel ist ein 16-jähriger Siedler bei einem Unfall ums Leben gekommen.
- Seitdem gibt es immer wieder Proteste.
- Netanjahu versprach den Eltern des Teenagers, dass die Wahrheit ans Licht kommen wird.
Seit dem Tod eines 16-jährigen Siedlers kommt es in Israel immer wieder zu gewaltsamen Protesten. Auch am Samstagabend demonstrierten rund tausend rechtsorientierte Israelis in Jerusalem in der Nähe einer Einrichtung für polizeiinterne Untersuchungen. Sie forderten eine offizielle Untersuchung des Vorfalls.
Nach Polizeiangaben blockierten die Demonstranten eine zentrale Strasse, warfen Steine auf Polizisten und zerschnitten die Reifen eines Polizeifahrzeugs. Der Jugendliche war im vergangenen Monat bei einem Autounfall im besetzten Westjordanland ums Leben gekommen.
Netanjahu telefonierte mit den Eltern
Polizisten hatten das Fahrzeug verfolgt, in dem er mit anderen Siedlern unterwegs war. Sie werden verdächtigt, vorher Steine auf Palästinenser geworfen zu haben. Vonseiten der Siedler gab es Vorwürfe, die Polizei habe das Auto gerammt und so den tödlichen Unfall verursacht.
Seit dem Vorfall kam es in Israel immer wieder zu Protesten mit Konfrontationen mit der Polizei und Festnahmen. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte die Eltern des Teenagers nach Medienberichten am Donnerstag angerufen. Er soll ihnen versprochen, dass «die Wahrheit über den Vorfall ans Licht kommen» werde.
In Jerusalem waren am Donnerstagabend nach Medienberichten auch arabische Autofahrer von den Demonstranten attackiert worden. Die Polizei ging mit Wasserwerfern gegen die Randalierer vor, die zentrale Strassen blockierten und Mülleimer in Brand setzten.