Seltener Virus: Deutsche infiziert sich im Italien-Urlaub

Gerrit Fredrich
Gerrit Fredrich

Deutschland,

Was als harmlose Erkältung beginnt, entpuppt sich als seltenes Virus. Eine Frau aus Müllheim erkrankte nach ihrem Urlaub schwer an einer Hirnhautentzündung.

Mückenart Aedes vexans: Viele Mückenarten haben derzeit ideale Brutbedingungen.
Eine Frau erkrankte nach ihrem Urlaub an einem Virus, ausgelöst durch eine Mücke. (Symbolbild) - Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Birgit S. verbrachte im Spätsommer einen entspannten Urlaub auf der italienischen Insel Elba. Sechs Tage nach ihrer Rückkehr begannen starke Kopf- und Nackenschmerzen sowie Erbrechen und Verwirrtheit.

Die 59-Jährige wurde sofort in der Helios Klinik Müllheim behandelt. Die Ursache blieb zunächst unklar, berichtet «T-Online».

Mückenstiche bringen Durchbruch

Erst ein entscheidender Hinweis brachte die Ärzte auf die richtige Spur. Die vielen Mückenstiche im Urlaub lieferten den Medizinern den Durchbruch, wie der «Schwarzwälder Bote» schreibt.

Die Patientin hatte sich mit dem Toskanavirus infiziert. Es war der erste bekannte Fall dieser Art in der Klinik.

Sandmücken übertragen das Virus

Dieses Virus gehört zur Familie der Phleboviren und wird durch Sandmücken übertragen, erklärt «T-Online». Die Infektion ist vor allem im Mittelmeerraum verbreitet, etwa in Italien oder Griechenland.

In den meisten Fällen verläuft die Krankheit harmlos, mit grippeähnlichen Symptomen. Bei Birgit S. kam es jedoch zu schweren Komplikationen.

Hattest du schon einem einen seltenen Virus?

Eine spezifische Therapie gibt es nicht, behandelt wird nur symptomatisch, so die «Badische Zeitung». Nach zehn Tagen im Krankenhaus und einer Phase der Besserung traten neue Beschwerden auf.

In der Uniklinik Freiburg stellten Ärzte eine reaktive Arthritis fest. Diese entzündliche Gelenkerkrankung wurde durch die Virusinfektion ausgelöst, berichtet «T-Online».

Wochenlange Beschwerden nach Infektion

Die Patientin litt unter geschwollenen Gelenken, Rötungen und starken Schmerzen. Erst nach Wochen konnte sie wieder ohne Hilfsmittel laufen.

Björn Reuter ist leitender Oberarzt der Neurologie in Müllheim. Er empfiehlt Tests auf den seltenen Virus bei Mittelmeerurlaubern mit Fieber oder neurologischen Symptomen.

West-Nil-Virus
In einer Tessiner Stechmücke wurde schon einmal das West-Nil-Virus nachgewiesen. (Symbolbild) - Keystone

Durch den Klimawandel könnten sich Erreger wie das Toskanavirus künftig auch in Deutschland ausbreiten. Sandmücken breiten sich nach Norden aus, warnt «T-Online».

Auch andere durch Mücken übertragene Krankheiten wurden bereits am Oberrhein nachgewiesen. Dazu gehören das Chikungunya- oder West-Nil-Virus.

Die beste Vorsorge ist der Schutz vor Mückenstichen durch lange Kleidung und Repellentien. Eine Impfung gegen das Toskanavirus existiert derzeit nicht.

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Kommentare

User #4933 (nicht angemeldet)

Gem. Dr. Bodo Schiffmann reicht die Einnahme von Vitamin D..

User #1796 (nicht angemeldet)

Hattest du schon einem einen seltenen Virus? Ja, ich hatte Corona, war das selten genug um hier ja zu stimmen?

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