Das deutsche Segelschiff «Nadir» hat im Mittelmeer 34 Menschen aus Seenot gerettet und wartet nun auf Hilfe der maltesischen oder italienischen Küstenwache.
Migranten
Dutzende Migranten wurden bei mehreren Einsätzen im Mittelmeer geborgen. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Unter den 34 Migranten, die von zwei überfüllten Fiberglasbooten geholt wurden, sind 15 Kleinkinder und eine hochschwangere Frau, wie die Seenotretter des Hamburger Vereins ResQship am Dienstag mitteilten.

Sie sprechen von einer «prekären Lage» auf dem 19 Meter langen Schiff. Dieses sei für Beobachtungsmissionen geeignet, nach einer Erstversorgung der Geretteten aber auf die Hilfe anderer Schiffe angewiesen.

Nach Angaben von ResQship harrten die Migranten bis Dienstag mehr als 30 Stunden auf dem Segelschiff aus, nachdem sie schon 24 Stunden auf ihren kleinen Booten im Mittelmeer getrieben hatten. Viele seien unterkühlt gewesen, sagte der Mediziner Daniel Casingena an Bord. Der Zustand der schwangeren Frau sei kritisch. «Sie ist schwer seekrank, hat Kreislaufprobleme und verliert immer wieder das Bewusstsein.» Schlechte Wetterprognosen mit Wind und hohen Wellen machten Sorgen.

Die Organisation berichtete, dass Malta - in dessen Such- und Rettungs-Zone (SAR) die beiden Boote getrieben hatten - Hilfe verweigere, weil das Schiff unter deutscher Flagge fahren. Die deutschen Behörden geben laut ResQship an, nur für Nord- und Ostsee zuständig zu sein. Und Italien verweise auf die maltesische Pflicht, obwohl Lampedusa der nächste sichere Hafen für die «Nadir» sei.

Derweil wartete die «Sea-Watch 3» einer Berliner Hilfsorganisation mit 412 Menschen an Bord weiterhin darauf, dass ihr ein sicherer Hafen zugeteilt wird. «Wir haben viele Kinder & Jugendliche und Personen mit Treibstoffverbrennungen an Bord», twitterte Sea-Watch, nachdem am Wochenende und Montag sieben Einsätze absolviert worden waren.

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