Beim G20-Gipfel im November kommen führende Wirtschaftsmächte zusammen – auch Russland ist dabei. Der Bundeskanzler sieht darin vorerst kein Problem.
Olaf Scholz
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) spricht bei einem Pressestatement auf dem G7-Gipfel in Elmau. Thema am Treffen war unter anderem der Ukraine-Krieg. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Herbst soll der G20-Gipfel mit Russland stattfinden.
  • Deutschlands Kanzler Olaf Scholz hat kein Problem damit.
  • Die G20 seien trotz Ukraine-Krise weiterhin wichtig, sagt er.

Trotz des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat sich Bundeskanzler Olaf Scholz für einen Erhalt der G20 ausgesprochen, der auch Russlands Präsident Wladimir Putin angehört.

«Eins ist klar: Die G20 müssen auch weiter eine Rolle spielen», sagte der SPD-Politiker am Montag im ZDF-«Morgenmagazin», zu dem er vom G7-Gipfel auf Schloss Elmau zugeschaltet wurde. Es gebe «die gemeinsame Überzeugung, dass wir die G20 nicht torpedieren wollen», fügte er hinzu.

Die G20 ist eine Staatengruppe führender Wirtschaftsmächte, der neben den G7-Staaten unter anderen auch autoritär geführte Länder wie Russland, China und Saudi-Arabien angehören. Das nächste Gipfeltreffen ist für November in Indonesien geplant.

Entscheidung kurz vor Abreise

Die Frage, ob er sich dort mit Putin an einen Tisch setzen werde, beantwortete Scholz nicht klar. Er verwies darauf, dass auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj von den indonesischen Gastgebern zu dem Gipfel eingeladen worden sei.

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Wladimir Putin am 14. April, als der Ukraine-Krieg längst lief.
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im informellen Militär-Look während einer Videoansprache.

Scholz sagte: «Wir werden am Ende die Entscheidung kurz vor der Abreise treffen müssen, weil ja die Weltläufte sich bis dahin sehr erheblich verändern können.»

Vor Scholz hatte sich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gegen einen Boykott des G20-Gipfels im Herbst ausgesprochen. Auch wenn Putin am nächsten Treffen teilnehmen sollte. «Wir müssen sehr genau überlegen, ob wir die gesamte G20 lahmlegen, da plädiere ich nicht dafür», sagte von der Leyen am Sonntagabend im ZDF-«heute journal».

«Meines Erachtens ist G20 zu wichtig, auch für die Entwicklungsländer, die Schwellenländer, als dass wir uns dieses Gremium kaputt machen lassen sollten auch wieder von Putin.»

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