Rüstungs-CEO schlägt Alarm: «Drohnen können ja auch bewaffnet sein»
Drohnenalarm in Nordeuropa. Die NATO kann sie mit der aktuellen Technik nicht abwehren. Und die Schweiz? Hier muss erst die Zuständigkeit geregelt werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Drohnen sorgen für Panik in Dänemark und Norwegen. Was tun?
- Der CEO von Airbus-Defence sagt: Keine Chance mit aktueller Technik.
- Und spricht von einer «sehr schnell wachsenden Bedrohungslage».
Nachdem Drohnen von ungeklärter Herkunft in Dänemarks Luftraum eingedrungen sind, ist nun bis Freitag jeder zivile Drohnenflug verboten.
Denn am 1. Oktober treffen sich in der dänischen Hauptstadt die Staats- und Regierungschefs der EU. Auch an den Folgetagen sind wichtige Sitzungen geplant.
Und auch in Norwegen kommt es derzeit immer wieder zu Problemen mit Drohnen. Die NATO ist in Aufruhr versetzt. Was soll man diesen Drohnen entgegensetzen?
Polizei-Störgeräte sind machtlos
In einem Podcast der «Bild-Zeitung» macht Michael Schoellhorn, Chef der Militärsparte von Flugzeugbauer Airbus, unangenehme Aussagen.

Auch über dem Airbus-Betriebsgelände habe es schon Vorfälle gegeben. Mehrere Stunden lang seien die Drohnen über den Airbus-Standorten geflogen.
Die Polizei? Konnte die Drohnen nicht zum Landen zwingen. Zwar habe die Polizei bestimmte Störgeräte zur Verfügung, diese seien aber gegen speziell gehärtete Drohnen machtlos.
Drohnen könnten bewaffnet sein
Beunruhigendes Fazit: Die Drohnen können mit aktueller Technik nicht abgewehrt werden. Schoellhorn: «Wenn man jetzt in einem bewaffneten Konflikt stünde, könnten die Drohnen ja auch bewaffnet sein.»

Der CEO von «Airbus Defence and Space» spricht vor allem für Deutschland: Noch immer bräuchten die Entscheidungsträger zu lange, um sich an die sehr schnell wachsende Bedrohungslage anzupassen.
«Es gab ja noch vor wenigen Jahren die Aussage, deutsche Drohnen dürfen nie bewaffnet werden», so Schoellhorn.
Schweizer Armee: Zu wenige Mittel
Und bei uns? Wie wäre die Schweiz aufgestellt, wenn Drohnen in unseren Luftraum eindringen würden?
VBS-Boss Martin Pfister hat vor einigen Wochen erklärt, dass die Mittel der Armee nicht ausreichen würden, um Drohnen zu neutralisieren.

Danach kam raus: Es ist noch nicht einmal klar geregelt, wer für die Abwehr derartiger Angriffe zuständig wäre.
Forderungen nach Regeln
Die Armee ist grundsätzlich erst im Kriegsfall zuständig. Doch: Wo endet der Frieden, wo beginnt der Krieg?
In der Schweizer Politik wachsen nun die Forderungen nach klaren Regeln, wer für die Drohnenabwehr zuständig sei.