Russland warnt Ukraine vor Einmarsch in Transnistrien

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Russland,

In Moldau konkurrieren proeuropäische mit prorussischen Kräften. Besonderen Einfluss hat Moskau dabei in Transnistrien – und schickt jetzt eine Warnung an Kiew.

Strassenszene in Tiraspol.
Strassenszene in Tiraspol. - picture alliance / Monika Skolimowska/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland behauptet, die Kiew wolle in die moldauische Region Transnistrien einmarschieren.
  • Das russische Verteidigungsdepartement sei bereit, auf jede Veränderung zu reagieren.
  • Im Dezember warf Moldaus Geheimdienst Russland die Planung einer Invasion vor.

Russland wirft der Ukraine vor, eine Invasion in die von Moldau abtrünnige Region Transnistrien zu planen.

Das russische Verteidigungsministerium teilte laut Nachrichtenagentur Tass am Donnerstag mit, Kiew wolle in naher Zukunft eine bewaffnete Operation «unter falscher Flagge» in Transnistrien durchführen.

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Putin in Bischkek. - SPUTNIK/AFP

Ukrainische Soldaten und das ukrainische Regiment Asow würden einen inszenierten Einmarsch von angeblich russischen Truppen als Vorwand für die Invasion nutzen, hiess es weiter. Das Verteidigungsministerium sei bereit, auf jede Veränderung an der Grenze zwischen der Ukraine und Transnistrien zu reagieren. Russland hatte seinen Nachbarn Ukraine am 24. Februar 2022 überfallen.

Gespaltene Ex-Sowjetrepublik

In dem von Moldau abgespaltenen Gebiet Transnistrien an der Grenze zur Ukraine sind seit den 1990er-Jahren russische Soldaten stationiert, die dort als sogenannte Friedenstruppen auftreten. Die Ex-Sowjetrepublik Moldau gehört nicht zur Nato, sie ist politisch zwischen proeuropäischen und prorussischen Kräften gespalten.

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Moldau liegt an der Grenze zur Ukraine - AFP/Archiv

Der Geheimdienst der Republik Moldau hatte dagegen Russland bereits im Dezember vorgeworfen, eine Invasion zu planen. Möglich sei ein Zeitraum zwischen Januar und April. Russland beabsichtige dabei, Transnistrien und Moldau zu verbinden. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte bereits erklärt, Russland habe konkrete Pläne zur Störung der politischen Ordnung in Moldau.

Der lange Arm des Kreml

Die kleine Republik Moldau zählt zu den ärmsten Ländern Europas und ist immer wieder von politischer Instabilität geplagt. Erst vor rund zwei Wochen reichte Regierungschefin Natalia Gavrilița ihren Rücktritt ein. Russland hat traditionell einen grossen Einfluss in Moldau – insbesondere in der abtrünnigen Region Transnistrien.

Natalia Gavrilița gibt ihren Rücktritt bekannt.
Natalia Gavrilița gibt ihren Rücktritt bekannt. - Aurel Obreja/AP/dpa

Russlands Oberster Gerichtshof hatte das ukrainische Regiment Asow, das wochenlang die Mitte Mai gefallene Hafenstadt Mariupol verteidigt hatte, im August zur «Terrororganisation» erklärt. Das nationalistische Regiment dient Moskau immer wieder als Rechtfertigung für den Angriffskrieg und für die Behauptung, die Ukraine angeblich von «Faschisten» zu «befreien». Tatsächlich sind sich internationale Experten weitgehend einig darüber, dass Nationalisten und Rechtsradikale nur einen Bruchteil der ukrainischen Kämpfer ausmachen.

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