Rumäniens Donaudelta wird zur Alternativroute für den Transport des weltweit benötigten ukrainischen Weizens.
ARCHIV - Das Römerkastell Abusina an der Donau. Foto: Armin Weigel/dpa
ARCHIV - Das Römerkastell Abusina an der Donau. Foto: Armin Weigel/dpa - sda - Keystone/dpa/Armin Weigel

Es sei für beleuchtete Bojen im Wasser und an den Ufern gesorgt worden. Auch seien 18 zusätzliche Lotsen und ein modernes, digitales Navigationssystem zur Verfügung gestellt worden. Arbeiten zum weiteren Ausbaggern seien im Gange, teilte die Flussverwaltung mit.

Die Navigation im Unterlauf der Donau erfordert Fachwissen, weil das Flussbett nicht einheitlich tief ist und die Schiffe je nach Grösse und Beladung unterschiedliche Fahrwasser brauchen.

Weizen-Transport durch Krieg beeinträchtigt

Wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wird der Transport des weltweit benötigten ukrainischen Weizens über ukrainische Schwarzmeer-Häfen behindert. Rumäniens Donaudelta ist Teil einer Alternativroute, die einem Nadelöhr gleicht. Die Schiffe müssen mühsam durch sich schlängelnde Donau-Arme fahren.

Über den Sulina-Arm fuhren im Vorkriegsjahr 2021 laut Flussverwaltung 1823 Schiffe – 2022 waren es mit 3655 fast doppelt so viele. In den ersten neun Monaten dieses Jahres lag die Zahl bei 3262.

Ausweichroute über Rumänien

Etwa 60 Prozent des ukrainischen Weizen-Exports läuft derzeit über Rumänien. Aus den ukrainischen Donau-Häfen Reni und Ismajil steuern die Schiffe den rumänischen Schwarzmeer-Hafen Constanta an, indem sie auf der Donau flussaufwärts und danach entweder über Sulina oder über den Kanal Cernavoda Richtung Meer fahren.

Teile dieser Exporte laufen auch auf dem Schienenweg, der nach Kriegsausbruch in Galati durch Instandsetzung des seit Jahrzehnten nicht mehr genutzten Breitspur-Anschlusses von sowjetischem Typ ermöglicht wurde.

Sulina-Arm: Geradlinigster Hauptarm

Der Sulina-Arm ist der mittlere Hauptarm der Donau in ihrem Delta an der Mündung ins Schwarze Meer. Von allen drei Hauptarmen ist Sulina der geradlinigste, weil er schon seit mehr als hundert Jahren immer wieder ausgebaggert wird.

Diesen Regulierungsprozess hatte die 1856 gegründete Europäische Donau-Kommission begonnen – eine Behörde, die von den damaligen Imperien Russland, Frankreich, Grossbritannien, Österreich-Ungarn, dem Osmanischen Reich, Preussen und dem Königreich Sardinien getragen wurde.

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