Die USA wollen Patriot-Flugabwehrraketen an die Ukraine liefern. Wladimir Putin äussert daran jetzt scharfe Kritik.
Wladimir Putin
Wladimir Putin. (Archivbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Putin kritisiert die geplanten Patriot-Lieferungen an die Ukraine.
  • Diese würden den Konflikt nur verlängern.
  • Ausserdem betont er, Moskau drücke sich nicht vor Verhandlungen.

Kremlchef Wladimir Putin hat die Lieferungen von Patriot-Flugabwehrraketen der USA an die Ukraine kritisiert. «Das bedeutet nur eine Verlängerung des Konflikts», sagte der 70-Jährige am Donnerstag in Jekaterinburg der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Zugleich bezeichnete er die Waffen als alt und gab sich optimistisch, dass Russland die Flugabwehr überwinden könne. «Es findet sich immer ein Gegengift», sagte er. Die Patriot-Flugabwehr funktioniere nicht so gut wie die russische S-300, meinte Putin.

Patriot
Ein Flugabwehrsystem vom Typ Patriot steht in Jasionka, Polen. - Evan Vucci/AP/dpa

«Aber nichtsdestotrotz meinen diejenigen, die uns bekämpfen, dass dies eine Verteidigungswaffe sei. Also gut, wir nehmen das zur Kenntnis», sagte er. Russland werde die Patriots «knacken», kündigte er an. Putins Angaben nach ist die ukrainische Rüstungswirtschaft am Ende ihrer Leistungsfähigkeit angekommen, die russische hingegen könne ihre Waffenproduktion noch steigern.

Putin: Moskau drückt sich nicht vor Verhandlungen

Knapp zehn Monate nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Russlands Präsident Wladimir Putin Verhandlungsbereitschaft angedeutet. «Alle bewaffneten Konflikte enden mit Verhandlungen, und Russland hat sich nie gedrückt, im Gegensatz zur Ukraine», sagte er am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Jekaterinburg. Zudem habe sich die ukrainische Führung selbst vor Gesprächen ausgeschlossen. «Je schneller in Kiew die Erkenntnis einkehrt, dass Gespräche notwendig sind, umso besser.»

Russland Ukraine-Krieg
Russische Soldaten im Ukraine-Krieg. - Keystone

Im Gegensatz zu Kiew will Moskau über den aktuellen Stand an den Fronten verhandeln und betrachtet die eroberten Gebiete – die es bereits völkerrechtswidrig annektiert hat – als russisches Staatsgebiet.

Kiew will jedoch erst Verhandlungen aufnehmen, wenn alle russischen Soldaten aus der Ukraine abgezogen sind, inklusive der Krim, die sich Russland bereits 2014 einverleibt hatte.

Nord Stream: Putin erneuert Sabotage-Vorwurf gegen den Westen

Kremlchef Wladimir Putin hat dem Westen vorgeworfen, die Sabotage an der Gaspipeline Nord Stream nicht zu untersuchen. «Hinter dem Terroranschlag auf Nord Stream stecken diejenigen, die daran interessiert sind, dass der Transit nur durch die Ukraine geht», sagte er am Donnerstag vor Journalisten in Jekaterinburg, wie die Agentur Interfax berichtete. Schon im Herbst hatte der russische Präsident davon gesprochen, dass die «Angelsachsen», also Briten und Amerikaner, hinter dem Angriff auf die Pipeline in der Ostsee stecken.

Im September waren die beiden Stränge der Pipeline Nord Stream 1 und ein Strang der fertiggestellten, aber noch nicht in Betrieb genommenen Leitung Nord Stream 2 durch Explosionen so stark beschädigt worden, dass massiv Gas austrat.

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