Putin offen für Gespräch mit deutschem Kanzler

Nikolaus Führmann
Nikolaus Führmann

Russland,

Putin zeigt sich offen für Gespräche mit dem deutschen Kanzler Merz – wenn dieser auf ihn zukomme. Zugleich spricht der russische Präsident eine Warnung aus.

Putin Gespräch
In St. Petersburg erklärte Putin, Gespräche mit dem deutschen Kanzler Merz zu führen, wenn der ihn darum bitte. - Keystone

Putin erklärte beim St. Petersburger Internationalen Wirtschaftsforum, grundsätzlich bereit für Kontakte mit Bundeskanzler Friedrich Merz zu sein. Wenn Merz anrufen und reden wolle, sei Russland offen für diese Kontakte.

Allerdings betonte der Kremlchef, dass Deutschland im Ukraine-Krieg nicht neutral sei und daher keine Vermittlerrolle einnehmen könne. Berlin unterstütze Kiew militärisch und sei damit am Konflikt beteiligt, so Putin laut «Deutschlandfunk».

Merz Putin Gespräch
In St. Petersburg bot Putin Gespräch mit Merz an, falls dieser den Kontakt zu ihm suche. (Archivbild) - Keystone

Weiter warnte der russische Präsident Deutschland gemäss «Tagesschau» eindringlich vor der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. Eine solche würde die deutsch-russischen Beziehungen «komplett ruinieren» und hätte «keinerlei Auswirkungen» auf den Kriegsverlauf.

So stellt sich Putin Gespräch mit Selenskyj vor

Vor Journalisten erneuerte Putin seine Bereitschaft zu einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Dabei pochte er jedoch erneut auf zuvor geäusserte Bedingungen.

Glaubst du, dass es jemals zu direkten Gesprächen zwischen Putin und Selenskyj kommen wird?

So sei aus russischer Sicht sei fraglich, ob Selenskyj über die Legitimität verfüge, eine Friedensvereinbarung zu unterzeichnen. Schliesslich sei dessen Amtszeit abgelaufen, so Moskaus Haltung laut «taz».

Die ukrainische Führung argumentiert, dass wegen des Kriegsrechts keine Wahlen stattfinden konnten und Selenskyj weiter alle Befugnisse habe. Putin betonte laut BR weiter, dass ein Treffen mit Selenskyj erst am Ende der Verhandlungen zwischen den Delegationen stattfinden könne.

Russland bietet sich als Israel-Iran-Vermittler an

Putin äusserte sich auch zum Nahost-Konflikt und bot Israel an, die friedliche Nutzung von Atomkraft im Iran zu sichern. Damit solle Israels Sorge vor einer nuklearen Bewaffnung des Iran genommen werden, wie die «Tagesschau» berichtet.

Putin Gespräch Araghchi
Wladimir Putin und der iranische Aussenminister Seyed Abbas Araghchi im Mai im Kreml. (Archivbild) - Keystone

Russland bleibt ein enger Verbündeter des Iran. Der Kreml-Chef betonte weiter, er sehe keine Gefahr für einen Sturz der iranischen Führung nach den israelischen Luftangriffen.

Die EU lehnt Putin als Vermittler im Nahost-Konflikt ab, da Russland mit dem Iran kooperiert. Die Sanktionen gegen Teheran bleiben bestehen, wie die «Tagesschau» berichtet.

Internationaler Austausch seit 1997

Das St. Petersburger Internationale Wirtschaftsforum (SPIEF) existiert seit 1997. Ziel ist der wirtschaftliche Austausch zwischen Russland und internationalen Partnern.

Putin Gespräche
Beim St. Petersburger Internationalen Wirtschaftsforum regte Putin Gespräche mit westlichen Politikern an, zu seinen Bedingungen. - Keystone

In diesem Jahr werden rund 20'000 Teilnehmer aus 140 Ländern erwartet. Das Forum dient Russland als Plattform gegen die internationale Isolation.

Die Teilnehmer diskutieren über Investitionen, Wirtschaftspolitik und geopolitische Entwicklungen. Auch zahlreiche westliche Unternehmer und Politiker nehmen trotz Sanktionen teil.

Kommentare

User #3311 (nicht angemeldet)

Putins Gesprächsangebot ist kein Signal des Friedens – sondern ein strategisches Manöver. Solange er glaubt, militärisch oder politisch Zeit gewinnen zu können, wird der Krieg weitergehen. Was muss Europa tun? 1. Militärisch: Mehr und präziser helfen – nicht zögern, sondern gezielt stärken. 2. Wirtschaftlich: Sanktionen vertiefen – besonders im High-Tech-Bereich. 3. Diplomatisch: Russland isolieren – Iran, Türkei und globale Meinung aktiv bearbeiten. 4. Narrativ: Den Propagandakrieg ernst nehmen – global. 5. Einheit wahren – vor allem im Blick auf Trump 2025. Friedensgespräche ohne strategische Schwäche sind möglich. Aber sie beginnen dort, wo Putin realisiert: Weiterkämpfen lohnt sich nicht mehr.

User #2668 (nicht angemeldet)

Aussagen wie " Putin ist der Grösste!" sind mit Bedacht zu genissen, ignoriert sogar physische Realitäten.

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