Im Konfliktgebiet Berg-Karabach soll es bereits mehrere Tausend Tote gegeben haben. Die Gesamtzahl auf beiden Seiten nähere sich bereits der 5000, so Putin.
Putin
Der russische Präsident Wladimir Putin. - EPA/ALEXEI DRUZHININ / KREMLIN POOL/SPUTNIK
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der blutige Konflikt in Berg-Karabach hält an.
  • Russlands Präsident Wladimir Putin spricht von nahezu 5000 Toten.
  • Der Konflikt dauert bereits rund 30 Jahre.

Im blutigen Konflikt in Berg-Karabach im Südkaukasus geht Russlands Präsident Wladimir Putin von mittlerweile Tausenden Toten aus. Die Gesamtzahl auf beiden Seiten nähere sich bereits der 5000, sagte er am Donnerstag in Moskau. «Es gibt viele Verluste auf beiden Seiten.» Seit Ende September gibt es in dem Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan die heftigsten Gefechte seit Jahren.

Die Behörden in Berg-Karabach teilten mit, dass bislang 874 Soldaten getötet worden seien. Zudem seien bereits mehr als 30 Zivilisten gestorben. Die aserbaidschanische Seite spricht von 63 getöteten Zivilisten, nennt aber weiter keine Todeszahlen für das Militär.

Berg-Karabach
Die Fahne von Aserbaidschan weht über zerstörten Häusern in einem Wohngebiet nahe der Grenze zu Armenien, welches über Nacht von armenischen Truppen mit Raketen beschossen wurde. - Aziz Karimov/AP/dpa

Putin setzt nun auch auf den Einfluss der USA zur friedlichen Lösung des Konflikts. «Ich hoffe sehr, dass unsere amerikanischen Partner gemeinsam mit uns handeln und bei der Beilegung helfen werden», sagte er beim sogenannten Waldai-Klub, einem wichtigen Expertenforum in Russland. Hintergrund sind geplante Gespräche der Aussenminister von Armenien und Aserbaidschan in Washington.

Konflikt dauert seit 30 Jahren an

Es gab bereits zwei Vereinbarungen zu Waffenruhen, die jeweils kurz nach Inkrafttreten brüchig waren. Dafür gaben sich beide Seiten gegenseitig die Verantwortung - ebenso wie für den Ausbruch der Kämpfe. Die erste Feuerpause wurde unter Vermittlung Russlands beschlossen. Armenien sieht Russland als seine Schutzmacht an. Aserbaidschan sieht die Türkei als seinen wichtigsten Verbündeten.

Aserbaidschan
Feuerwehrleute und Soldaten bei Aufräumarbeiten in Aserbaidschan, nachdem Armenien einen Raketen-Angriff durchgeführt hat. - Ismail Coskun/IHA via AP

Der Konflikt dauert bereits seit drei Jahrzehnten an. Putin sagte: «Sogar wenn 30 Jahre Verhandlungen kein Resultat geben, heisst das nicht, dass man anfangen soll, zu schiessen.» Der Kremlchef drängte einmal mehr darauf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

In dem Konflikt vermitteln Russland, Frankreich und die USA als sogenannte Minsk-Gruppe der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Putin schloss eine Änderung des Formats nicht aus, ohne konkret zu werden.

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