Prozess um Misshandlungen in Flüchtlingsheim Burbach (D)

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Deutschland,

Insgesamt 38 Mitarbeiter eines Flüchtlingsheim in Burbach (D) sind wegen Freiheitsberaubung, Körperverletzung, Nötigung und Diebstahl angeklagt.

Monheim NRW
Die Stadt Monheim hält ein Sicherheitskonzept nicht für notwendig. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Insgesamt 38 Mitarbeiter einer Flüchtlingsunterkunft sind wegen Misshandlungen angeklagt.
  • 2014 wurden Bilder von misshandelten Menschen aus dem Heim in Burbach veröffentlicht.
  • Das Hauptverfahren beginnt am 8. November.

Der Prozess um den Misshandlungsskandal in einem Flüchtlingsheim im nordrhein-westfälischen Burbach beginnt am 8. November vor dem Landgericht Siegen. Das Gericht eröffnete nach eigenen Angaben von heute Donnerstag das Hauptverfahren gegen 32 von 38 Angeklagten. Ihnen wird vorgeworfen, in den Jahren 2013 und 2014 Bewohner monatelang für vermeintliche Regelverstösse bestraft zu haben, indem sie sie teils tagelang in spezielle informelle «Arrestzimmer» einsperrten.

Im Raum stehen unter anderem Vorwürfe der Freiheitsberaubung und der Körperverletzung beim Transport in die Zimmer sowie Nötigung und Diebstähle. Bei den Angeklagten handelt es sich um Mitarbeiter der Unterkunftsleitung, der Sozialbetreuung und des Wachdiensts sowie zwei Mitarbeiter der Bezirksregierung in Arnsberg, die von den Taten gewusst haben sollen, ohne etwas zu unternehmen.

Freiheitsberaubung für den guten Ruf

Die Verfahren gegen die sechs übrigen Angeklagten trennte das Gericht ab. Sie sollen voraussichtlich Anfang kommenden Jahres beginnen. Die Beschuldigten sind zwischen 24 und 63 Jahre alt.

Das Motiv für die Misshandlungen in der Notunterkunft war nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft, die Zahl der Meldungen von Zwischenfällen an Polizei- und Ordnungsbehörden niedrig zu halten und den Ruf der Einrichtung nicht zu gefährden. Publik wurde der Skandal im Jahr 2014, als Handyfotos von misshandelten Menschen aus der ehemaligen Kaserne öffentlich wurden und einen Aufschrei auslösten. Der Betrieb oblag damals einem privaten Unternehmen.

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