Die Diddl kehrt zurück – kann sie Labubus verdrängen?

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Deutschland,

Da ist sie wieder, die kleine Maus: Diddl feiert ihr grosses Comeback. Millionen von Fans aus den 1990ern und Anfang der 2000er dürfte es freuen.

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Ob als Block, Tasse, Papier oder als Stofftier: Diddl war Anfang des Jahrtausends wohl in jedem Kinderzimmer präsent. - Keystone

Die weisse Maus mit den charakteristischen Riesenfüssen meldet sich nach elf Jahren Pause spektakulär zurück. Über 60 neue Artikel bringen Diddl zunächst nach Frankreich und Belgien, bevor weitere europäische Märkte folgen sollen.

Fans, die in den 90er und 2000er Jahren mit Diddl-Produkten aufgewachsen sind, feiern das Comeback. Die Begeisterung zeigt, wie tief verwurzelt die emotionale Bindung zu dieser Kindheitserinnerung ist.

Hast du noch Diddl-Produkte?

Laut «oe24» weckt die Rückkehr der Kultfigur pure Nostalgie und könnte dem aktuellen Sammlertrend neue Impulse geben. Social Media-Plattformen wie Instagram und TikTok werden zur Bühne für nostalgische Erinnerungen, wo erwachsene Sammler ihre jahrzehntealten Schätze präsentieren.

Diddl eroberte Millionen von Herzen weltweit

Im Jahr 1990 erschuf der deutsche Illustrator Thomas Goletz eine kleine weisse Maus, wie «Giga» berichtet. Der Name der Figur entstand spontan und sollte die spielerische, kindliche Natur des Charakters widerspiegeln.

Besonders die liebevoll gestalteten Briefpapiere und Schreibblöcke wurden zum absoluten Trend unter Kindern und Jugendlichen. Die bunten Blätter mit ihren süssen Motiven, inspirierenden Sprüchen und kleinen Comic-Geschichten verwandelten das Briefeschreiben.

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Kinder tauschten Briefpapier und Notizblätter von Diddl auf Schulhöfen und machten die Maus zum Phänomen. - Depositphotos

Nach Jahren des Erfolgs begann der Hype um die beliebte Maus langsam zu schwinden. Die Kinder, die einst leidenschaftlich die Briefpapiere gesammelt hatten, wurden älter und wandten sich anderen Interessen zu. en in ein Erlebnis.

Der Kampf der niedlichen Giganten: Diddl vs. Labubu

Während die klassische Maus für traditionelle Süsse und Unschuld steht, eroberten 2025 zottelige Monster aus Hongkong die Herzen der Sammler. Labubu-Figuren setzen auf einen völlig anderen Ansatz: schräg, limitiert und manchmal sogar leicht gruselig.

Der Kontrast zwischen beiden Phänomenen könnte grösser nicht sein: hier kindliche Harmlosigkeit, dort modernes Designer-Sammelobjekt mit Monsterlook.

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Ob die Verbraucher wieder zur Diddl statt zu den Labubus greifen, bleibt abzuwarten. - Keystone

Beide Figuren haben ihre treue Fangemeinde und zeigen die Bandbreite des aktuellen Niedlichkeitstrends auf. Die Frage steht im Raum, ob die traditionelle Diddl dem modernen Monster-Hype Konkurrenz machen kann.

Die Psychologie des Niedlichen

Niedliche Objekte lösen einen urmenschlichen Reflex aus, der uns zum Berühren, Kuscheln und Beschützen animiert. Anders als Coolness, die bewusst auf Distanz geht, fordert Niedlichkeit zur direkten Interaktion auf und schafft sofortige emotionale Verbindungen.

Das japanische Konzept «kawaii» (süss, niedlich) hat über digitale Kanäle den Westen erobert und prägt heute unsere Konsumgewohnheiten.

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Seit Oktober 2025 sind neue Diddl-Produkte wie Plüschtiere, Notizblöcke und Schmuckkästchen zunächst in Frankreich und Belgien erhältlich. - Instagram/@princessesetpirates_proprianos Profilbild princessesetpirates_propriano

Obwohl das Süsse oberflächlich wirken kann, lässt sich der Niedlichkeitsimpuls immer wieder neu aktivieren, so die «Rheinische Post».

Gemütlichkeit als Lebensstil: Von Diddl bis zu «cozy workouts»

Der Trend zur Niedlichkeit beschränkt sich längst nicht mehr auf Spielzeug, sondern durchdringt alle Lebensbereiche vom Wohnen bis zum Sport. Weiche Möbel, Kuscheldecken und runde Formen prägen moderne Wohnräume.

In der digitalen Welt haben sich «Cozy Games» etabliert, bei denen nicht gekämpft, sondern liebevoll gebaut und gepflegt wird. Diese Spiele bieten eine Gegenwelt zur hektischen Realität und laden zum entspannten Verweilen ein.

Selbst Fitnessstudios setzen auf gemütliche Trainingskonzepte, bei denen das Wohlbefinden wichtiger ist als die Leistung. Laut der «Rheinische Post» spiegelt dieser Trend eine tiefere Sehnsucht nach Verbundenheit und Nähe in unserer digitalisierten Gesellschaft wider.

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