Anschlag

Anwalt: Nord-Stream-Verdächtiger in Polen festgenommen

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Polen,

In Polen ist ein Verdächtiger festgenommen worden, der drei Jahre nach den Nord-Stream-Anschlägen per deutschem Haftbefehl gesucht wurde.

Nord-Stream-Pipelines
Durch die Zerstörung der Nord-Stream-Pipelines Ende September 2022 ist eine grosse Menge Methan in die Atmosphäre gelangt. (Archivbild) - dpa

Drei Jahre nach den Anschlägen auf die Nord-Stream-Pipelines ist ein von Deutschland mit Haftbefehl gesuchter Verdächtiger nach Angaben seines Anwalts in Polen gefasst worden.

Sein Mandant, der Ukrainer Wolodymyr Z., sei in den frühen Morgenstunden in einem Warschauer Vorort festgenommen worden, sagte der Anwalt Tymoteusz Paprocki der polnischen Nachrichtenagentur PAP. Er solle am Mittag von der Staatsanwaltschaft verhört werden.

Der Anschlag im Herbst 2022 hatte weltweit Schlagzeilen gemacht. Mehrere Sprengungen beschädigten die beiden Pipelines so sehr, dass kein Gas mehr durchgeleitet werden konnte. Die Explosionen wurden in der Nähe von Bornholm registriert.

Wenig später entdeckte man vier Lecks an drei der insgesamt vier Leitungen. Durch Nord Stream 1 floss zuvor russisches Erdgas nach Deutschland. Nord Stream 2 war infolge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine noch nicht in Betrieb.

Nord-Stream-Anschläge: Experten vermuten Einsatz von Profitauchern

Nach der Tat kam schnell die Frage auf, wie die Sprengladungen wohl angebracht wurden, um die Leitungen der Pipelines zu beschädigen. Experten hielten es für wahrscheinlich, dass ausgebildete Taucher Sprengsätze an den Orten angebracht haben könnten.

Zu den Tätern und den Drahtziehern kursierten lange unterschiedliche Spekulationen. Schliesslich geriet unter anderem Wolodymyr Z. ins Visier der Ermittler, der Medienberichten zufolge Tauchlehrer sein soll. Er hielt sich nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Warschau zunächst in Polen auf, soll sich aber von dort in sein Heimatland abgesetzt haben.

Die deutschen Strafverfolger hatten sich mit einem Europäischen Haftbefehl an die polnischen Behörden gewandt. Zuletzt gab es Medienberichte, wonach Wolodymyr Z. noch kürzlich in der Nähe von Warschau gewohnt haben soll.

Erst Ende August war in Italien einer der mutmasslichen Drahtzieher der Sabotage festgenommen worden. Die deutsche Bundesanwaltschaft wirft dem 49 Jahre alten Serhij K. gemeinschaftliches Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion und verfassungsfeindliche Sabotage vor. Er soll nach Deutschland ausgeliefert werden.

Kommentare

User #5993 (nicht angemeldet)

Da wurde wohl per zufalls generator jemand zum Tatcerdächtigen auserkohren...Die wirklichen Strippenzieher werden dem Volk sicher nicht Präsentiert...

User #1881 (nicht angemeldet)

Nordstream 2 wurde von den Ukrainer gesprengt, da sie bei dieser Gasleitung keine Durchleitung Gebühren / Beträge erhalten hätten.

Weiterlesen

Nord Stream 2
1 Interaktionen
Schwerin

MEHR IN NEWS

Glarus Regierung
Glarus
Muttenz Selbstunfall A2
A2 bei Muttenz BL
Antje-Katrin Kühnemann
Kühnemann

MEHR ANSCHLAG

Kopenhagen
164 Interaktionen
Drohnen-Vorfall
westjordanland
Bei Anschlag
Benjamin Netanjahu
15 Interaktionen
Beschluss

MEHR AUS POLEN

Russische Drohnen am Himmel
17 Interaktionen
Nach Provokationen
Selenskyj
19 Interaktionen
Moldau-Wahl
Donald Tusk
37 Interaktionen
Ukraine-Krieg
Polen
24 Interaktionen
Kampfjets in Polen