Parzinger: Substanzielle Rückgaben von Bronzen

DPA
DPA

Deutschland,

Nach Gesprächen in Nigeria über den weiteren Umgang mit den als Raubgut geltenden Benin-Bronzen in deutschen Museen sieht der Präsident der Stiftung Preussischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, weiter Handlungsbedarf.

Hermann Parzinger, Präsident Stiftung Preussischer Kulturbesitz (SPK). Foto: Fabian Sommer/dpa
Hermann Parzinger, Präsident Stiftung Preussischer Kulturbesitz (SPK). Foto: Fabian Sommer/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem deutschen Spitzentreffen von Museumsspitzen und politisch Verantwortlichen Ende April waren Parzinger, Barbara Plankensteiner, die Direktorin des Hamburg Museums am Rothenbaum und Co-Sprecherin der Benin Dialogue Group, sowie Andreas Görgen, Leiter der Kulturabteilung im Auswärtigen Amt, im Auftrag der Runde zu fünftägigen Gesprächen in Nigeria.

«Unser erklärtes Ziel sind substanzielle Rückgaben von Objekten aus dem historischen Königreich Benin schon im Jahre 2022», sagte Parzinger am Freitag laut Stiftung. «Unser Besuch war ein weiterer Meilenstein auf dem Weg dorthin.»

Nach dem deutschen Spitzentreffen von Museumsspitzen und politisch Verantwortlichen Ende April waren Parzinger, Barbara Plankensteiner, die Direktorin des Hamburg Museums am Rothenbaum und Co-Sprecherin der Benin Dialogue Group, sowie Andreas Görgen, Leiter der Kulturabteilung im Auswärtigen Amt, im Auftrag der Runde zu fünftägigen Gesprächen in Nigeria.

Ziel sei es unter anderem gewesen, den nigerianischen Partnern die Beschlüsse vorzustellen. Dazu habe es «gute Gespräche» gegeben mit Vertretern der nigerianischen Regierung, des Bundesstaates Edo sowie dem Oba genannten König des Königreichs von Benin in Benin City. Zudem ging es um den Stand der Pläne zur Errichtung des Edo State Museums of West African Art (EMOWAA) in Benin City, wo die Kunstwerke aus Benin künftig gezeigt werden sollen.

«Es war eindrucksvoll zu sehen, wie präsent die Kunst aus Benin noch heute im öffentlichen Leben Nigerias und des Edo State ist. Diese Erfahrung bestätigte uns einmal mehr, wie richtig es ist, Kunstwerke aus Benin wieder an ihren Ursprungsort zurückzuführen», sagte Parzinger. «Es ist die Wiedergutmachung von historischem Unrecht und gleichzeitig die Basis für einen gemeinsamen Weg in die Zukunft.» Die Rückgaben sollten mit einer dauerhaften Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Museen verbunden sein.

Bronzen aus dem Königspalast des damaligen Königreichs Benin sind in zahlreichen deutschen Museen zu finden. Auch im Berliner Humboldt Forum sollen nach bisherigen Plänen solche wertvollen Kunstschätze ausgestellt werden. Das Ethnologische Museum der Preussen-Stiftung verfügt über rund 530 historische Objekte aus dem Königreich Benin, darunter etwa 440 Bronzen. Die Objekte stammen grösstenteils aus den britischen Plünderungen des Jahres 1897.

Ein nächster Schritt ist am 29. Juni die Sitzung des Stiftungsrates in Berlin, in dem Bund und Länder sitzen. Die Gespräche mit der nigerianischen Seite sollen im Sommer in Berlin fortgesetzt werden.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

TV-Box
134 Interaktionen
Spuk im Wohnzimmer
Coop Karma Protein-Shake
24 Interaktionen
Vegan

MEHR IN NEWS

rösti
6 Interaktionen
Trotz hoher Werte
Ekrem Imamoglu
4 Interaktionen
Erdogan-Konkurrent
Küttigen AG
1 Interaktionen
Küttigen AG
peskow
6 Interaktionen
Moskau

MEHR AUS DEUTSCHLAND

4 Interaktionen
Berlin
Tödlicher Unfall
8 Interaktionen
Hamburg
Namibia
5 Interaktionen
In Wüsten