Trotz einer Geldstrafe wegen Gesetzesbruch soll Boris Johnson britischer Premierminister bleiben. Mit Hinblick auf den Ukraine-Krieg sei ein Wechsel ungünstig.
Ukraine konflikt Boris Johnson
Der britische Premierminister Boris Johnson bei einer Pressekonferenz. (Archivbild) - AP Photo
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seine parteiinternen Kritiker fordern derzeit keinen Rücktritt von Boris Johnson.
  • Mit Hinblick auf den Ukraine-Krieg sei ein Wechsel an der Spitze ungünstig.

Trotz einer Geldstrafe wegen eines Gesetzesbruchs droht dem britischen Premierminister Boris Johnson vorerst keine Gefahr aus seiner Konservativen Partei.

Zwei der schärfsten parteiinternen Kritiker stellten sich am Dienstag fürs Erste hinter den Regierungschef. «Es wäre nicht richtig, den Premierminister zu diesem Zeitpunkt zu entfernen.» Dies teilte der Chef der schottischen Tories, Douglas Ross, mit Blick auf den Krieg in der Ukraine mit.

Er hatte Johnson wegen der «Partygate»-Affäre sein Vertrauen entzogen. Ähnlich äusserte sich der Abgeordnete Roger Gale, der im Winter als erster Tory Johnsons Rücktritt gefordert hatte. Allerdings wird der Wind für den 57-Jährigen wieder rauer.

Boris Johnson werde nächste Wahl nicht überstehen

«Es wird der Zeitpunkt kommen, wenn der Premierminister sich dem stellen muss. Aber dieser Moment ist nicht jetzt», sagte Gale dem Sender Sky News. «Aber ich glaube nicht, dass der Premier uns in die nächste Wahl führen wird.»

Auch Ross betonte, die Öffentlichkeit sei zu recht wütend über die Lockdown-Partys in der Downing Street. «Das Verhalten war inakzeptabel.» Doch würde ein Rücktritt Johnsons die britische Regierung destabilisieren. Dabei sei es wichtig, der russischen Aggression gemeinsam entgegenzustehen, sagte Ross.

Boris Johnson Ukraine Krieg
Boris Johnson (l.) und Wolodymyr Selenskyj. - UKRAINIAN PRESIDENTIAL PRESS SERVICE/AFP

Zuvor hatte eine Regierungssprecherin gesagt, dass Johnson sowie Finanzminister Rishi Sunak wegen ihrer Teilnahme an Lockdown-Partys eine Geldstrafe erhalten werden. Die Opposition erneuerte daraufhin ihre Rücktrittsforderungen. «Man kann nicht Gesetzmacher und Gesetzbrecher sein», twitterte der walisische Regierungschef Mark Drakeford von der Labour-Partei. «Ich sehe nicht, wie jemand in dieser Position weitermachen kann.»

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